Review

Die Endzeit ist angebrochen. Ein Atomkrieg hat die Welt in eine radioaktive Wüste verwandelt. In dieser düsteren Welt verdient Mo sein Geld mit dem Sammeln und Verkauf von Schrottgegenständen. Eines Tages schleppt ein fremder einen Roboterkopf an. Mo kauft ihn ab und schenkt ihn seiner Freundin, welche aus allerlei Schrott Kunst herstellt. Was sie und Mo bis dahin nicht wissen, ist die Vorgeschichte des Roboterkopfes. Er gehört nämlich zu dem Roboter M.A.R.K.13, der zur „Geburtenkontrolle“ eingesetzt werden sollte. Es handelt sich um eine perfekte Tötungsmaschine die sich zudem noch selbst rekonstruieren und jegliche Energiequellen zum Aufladen benutzen kann. Wie sollte es anders sein, MARK 13 „erwacht“ und hat zwecks Bevölkerungskontrolle die Vernichtung alles menschlichen Lebens im Sinn... .
Ähnlich wie im Nachfolgewerk „Dust Devil“ kombiniert Regisseur Richard Stanley gekonnt eindrucksvolle Bilder und visuelle Effekte mit stimmungsvoller Musik. Dabei entsteht eine superbe Atmosphäre, die lediglich durch das 80er Jahre Flair der Protagonisten und einiger musikalischen Beiträge etwas getrübt wird. Aber nicht nur die Musik, sondern auch Musiker spielen eine Rolle – zumindest eine Nebenrolle. Carl McCoy, Sänger der Gothic-Rock Gruppe Fields of the Nephilim, schleppt den Roboterkopf an, Iggy Pop labert als anarchischer Radiomoderator Angry Bob durch den Äther und Lemmy von Motörhead darf ein Motorboot steuern und seine eigene Mucke spielen. Ach ja, P.I.L und Ministry geben sich musikalisch die Ehre. All diese Namen waren wohl gerade in einer Idependent Produktion der 80er Jahre recht werbeträchtig. So steht z.B. Iggy Pop ganz oben auf der Darstellerliste, obwohl man ihn nicht einmal zu Gesicht bekommt. Im übrigen macht der Großteil der restlichen Darsteller ihren Job recht gut. Dylan McDermott z.B. ist ja auch nicht ganz unbekannt. Aber wie so oft bei solchen Filmen: lieber im Original ansehen, da die Synchronisation nicht die beste ist!
Der Film spiegelt die Stimmung und die Ängste der Zeit des Kalten Krieges wider. Nicht ganz ohne Anspruch lässt der Film dementsprechende Interpretationsmöglichkeiten zu. So liest Mo eine Passage aus der Bibel vor, und zwar aus Markus 13 (Marc 13), in der die Vernichtung aller Menschen durch Gott beschrieben wird. Somit wird der Roboter M.A.R.K. 13 auf eine göttliche Ebene erhoben, die ihm das „Recht“ der Bevölkerungskontrolle, natürlich nur mit „guter“ Absicht, gibt. Aber der Roboter ist nur Produkt einer Regierung. Durch das Aufmalen der amerikanischen Flagge auf den Roboterkopf erhält M.A.R.K. 13 seinen zeitgenössichen politischen Bezug.
Alles in allem ist M.A.R.K. 13 – Hardware ein toller, atmosphärischer Film, der in seiner Art „Dust Devil“ irgendwie ähnelt, obwohl zwei grundlegend verschiedene Geschichten erzählt werden. Ach ja, ein bisschen Splatter gibt es auch noch....
9 von 10 Punkten!

Details
Ähnliche Filme