1980 ist dieser Film erschienen, also bevor man die Einzelheiten des Untergangs genau kannte. Insofern ist der Film aus heutiger Sicht nicht ganz korrekt (der Vorgang basiert auf der Annahme, die Titanic sei nicht zerbrochen), spiegelt aber den damaligen Kenntnisstand. Der Titel bringt das Thema schon mal gut auf den Punkt, wirft aber zwei Fragen auf - wie und warum. Das "wie" wird durchaus spannend erklärt, mit gut aufgebauten Spannungsmomenten (der Tod der kleinen Schiffsbesatzung) und visuell gelungenen Szenen (das Auftauchen). Dieser Teil des Films funktioniert also. Problematisch ist nur leider das "warum". Ein guter Freund von uns mag den Film und die Vorlage sehr (war letztlich auch der Auslöser, sich den Film anzusehen), ich denke aber, das liegt daran, dass die Vorlage eben diese Frage zufriedenstellend beantwortet (hoffentlich). Mit einem MacGuffin als Auslöser (energiereiches Metall im Frachtraum der Titanic) kann ich leben, aber der Film versucht, dies in den kalten Krieg einzubetten, was aber an der Oberfläche bleibt und in eine geradzu lachhafte Szene mündet (Russe auf Titanic, droht, amerikanisches U-Boot taucht auf, Russe geht). Hier fehlen einfach Szenen, die diesem Teil des Plots Tiefe verleihen und den Konflikt nachvollziehbar machen. Ein anderes Problem ist die Hauptfigur. Sie wird beim ersten Auftritt als "Held" inszeniert, genießt bei den anderen Figuren einen fast legendären Ruf und scheint alles, fast James-Bond-artig, unter Kontrolle zu haben, aber das überzeugt im Film einfach nicht. Entweder müsste die Figur (evtl. aus einem früheren Film) aufgebaut sein, oder der Darsteller muss die richtige Aura haben (1980 könnte ich mir da Clint Eastwood oder Burt Reynolds vorstellen). Auf Richard Jordan trifft keins von beidem zu (und er heißt ausgerechnet "Dirk" mit Vornamen. Dirk!). Dazu kommt eine Rivalitäts- und Liebesgeschichte, die nicht aufgelöst wird (und nicht wirklich funktioniert). Wie meinte meine Frau: Der Film hätte ein Remake verdient! Sehe ich ähnlich - eine weniger politische Hintergrundgeschichte, dafür mehr Zeit, um Dirk Pitt vernünftig einzuführen, den eignetlichen Plot um die Titanic so gut lassen, wie er ist. Ein Film, der leider hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt.