Das amerikanische Ehepaar Lincoln und Sarah Mathers zieht aus beruflichen Gründen mit seiner zweijährigen Tochter Beth nach London. Kurz nach ihrer Ankunft im neuen Heim entdeckt Sarah im Keller des Hauses unter den Bodendielen ein verstecktes Grab, in dem zwei mumifizierte Leichen liegen... und beginnt, sich in der Folgezeit zunehmend merkwürdig zu verhalten. Die von den Mathers engagierte Nanny Kelly sieht dadurch ihre Chance gekommen, mit Lincoln anzubändeln und Sarah auszubooten. Doch soweit kommt es gar nicht erst, denn offenbar ist die Frau tatsächlich von dem Geist einer im 19. Jahrhundert ums Leben gekommenen Voodoo-Kriegerin besessen, die nicht die Absicht hat, den neuen Körper wieder zu verlassen. Mit Hilfe einiger Nachbarn, die im Geheimen immer noch der Voodoo-Religion anhängen, vollzieht Lincoln ein Ritual, das den bösen Geist exorzieren soll... Relativ weit abseits der üblichen Slasher-Derivate, die der DVD-Sumpf in regelmäßigen Abständen immer wieder zu Tage fördert, hat Regisseur und Drehbuchautor Robert Pratten seinen abendfüllenden Erstling als urbane Voodoo-Mär angelegt, wie man sie im Genre vermutlich schon seit John Schlessingers "Das Ritual" nicht mehr gesehen hat. Unter dem Aspekt der Abwechslung betrachtet ist da ja ganz nett, allerdings hätte der gute Mann auch dafür sorgen können, dass die Chose ein wenig flotter und unterhaltsamer daherkommt, denn "London Voodoo" weist zwar beileibe keine auffälligen technischen Schnitzer oder irgendwelche besonders blamablen Darsteller-Leistungen auf, kocht dafür allerdings vom Pacing her auf mächtig kleiner Flamme. Viel Zeit wird da mit nichtigen Alltags-Szenen, die einem wohl die Probleme des Protagonisten-Pärchens näher bringen möchten, totgeschlagen, und so dauert es auch viel, viel zu lange, bis das zumindest horrorgerechte Schluss-Drittel mit dem Voodoo-Exorzismus erreicht ist. Jene Momente mit dem jungen Kindermädchen, das sich an den Familienvater Robert heranschmeißt, lassen zwar die Vermutung aufkommen, dass das Ganze immer wieder mal in Richtung Psychopathen-Kino kippen könnte, doch dazu kommt es dann letztendlich doch nicht... da stellt man sich doch die Frage, warum diese ziemlich unterentwickelte und eindimensionale Figur überhaupt ins Skript geschrieben wurde. Interessanter wird der Film deswegen nämlich noch lange nicht, eher gewinnt man den Eindruck, dass das Ganze aufgrund der fehlenden klaren Linie in der Erzählung ein wenig uneinheitlich ist. Ihr merkt es schon, "London Voodoo" macht es einem nicht immer leicht und gerät in der schwach synchronisierten (und ziemlich schlecht abgemischten, by the way) deutschen Fassung noch zusätzlich zum Abtörner. Fazit: Den vielen gewonnenen Festival-Preisen, mit denen auf dem Cover angegeben wird, ist mal wieder nicht zu trauen.
3/10