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Joe Bauers ist Durchschnitt. In allen Belangen. Und deswegen wird der Militärangehörige für ein Kälteschlaf-Experiment angeheuert, welches ihn und die Prostituierte Rita ein Jahr in die Zukunft befördern soll. Dabei läuft etwas schief und die beiden erwachen im Jahre 2505. Die Welt hat sich verändert und wird von Trotteln bevölkert. Die namensgebende Idiokratie herrscht und plötzlich ist Joe der cleverste Mann auf dem Planeten. Was die Sache allerdings nicht einfacher macht.

Mike Judge, vornehmlich bekannt für die Erschaffung der Figuren aus „Beavis and Butt-Head“, zeichnet mit „Idiocracy“ ein finsteres Bild von der Zukunft. Und dabei auch ein Realistisches. Das kann man annehmen, wenn man nihilistisch oder generell pessimistisch veranlagt ist, die Stärke der Satire liegt für mich überwiegend in ihrem Worldbuilding.
Judges Inszenierung ist nicht so hintergründig, wie sie vielleicht hätte sein können. Aber letztlich passt es zu dem grobschlächtigen Szenario, das sich nach der Ankunft in der Zukunft vor einem entfaltet. Alles bis zu den Klamotten ist mit Werbung vollgekleistert, die Menschen sind zu blöd für alles, einfachste Dienstleistungen wurden runtergedummt, alles mit einem Funken Anspruch ist „fag“. Politik, Justiz, Wirtschaft und Gesellschaft geben sich in ihrer Blödheit die Klinke in die Hand. Das heißt auch, dass es „Fox News“ immer noch gibt, Rechtschreibung eher nicht mehr, die Existenz dreht sich um Konsum, Sex, Geld und Gewalt.
Die Bebilderung und Ausformulierung dieser Welt ist dabei das Highlight. Es ist allerdings schon ein Stück weit hinderlich, dass er nebenbei noch eine halbwegs stringente Geschichte entwickeln will. Aber das verlangt das Medium Film eben. Schon der Beginn mit der Gegenüberstellung von Lebensentwürfen und der daraus resultierenden Entwicklung, die sich am Ende in hoffnungslos spiegelt, ist eine (wenn auch vereinfachte) Erklärung für das im Film vorliegende Problem.

Luke Wilson und Maya Rudolph sind passend gecastet, Justin Long als Arzt und Terry Crews als Präsident haben memorable Auftritte. Wie auch Dax Shepard als Frito Pendejo. Allein der Name. Der Star ist aber das Drumherum, das ganze Ausmaß an Verblödetheit. Und dieses belustigt, irritiert und kann auch Besorgnis erregen. Wenn man sich unsere Welt so ansieht und welchen Kurs sie zu nehmen scheint. Da mutet „Idiocracy“ nicht mehr wie Fiktion an, sondern wir eine Prophezeiung. Kommentiert wird diese zu Beginn noch von einer Stimme aus dem Off (Earl Mann), ein funktionierendes Element, das mit fortschreitender Spielzeit etwas aus dem Auge verloren wird.

„My first wife was 'tarded. She's a pilot now.“

Gegen Ende hält Joe eine Rede, in der er verspricht, dass erfolgreiche Filme nicht nur aus Ärschen auf einer Leinwand bestehen müssen. Und man möchte ihm glauben. Allein fehlt mir nach Ansicht von Mike Judges trotz aller Plattheit oftmals gelungenen Satire der Glaube. „Idiocracy“ scheint sich von Jahr zu Jahr mehr ins Genre der Dokumentation einzuordnen. Allein das Worldbuilding macht den Streifen schon sehenswert, wenn die humoristischen Spitzen auch noch treffsicherer hätten ausfallen dürfen. Aber was will man ihm hier vorwerfen? „Idiocracy“ passt seine Inszenierung der präsentierten Welt an. Und das funktioniert oft leider recht gut.

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