Lord of War - Händler des Todes (2005)

Es gibt wenige Filme die gut unterhalten und auch noch anspruchsvoll sind. Lord of War ist einer dieser Filme und nebenbei für mich bisher das Filmhighlight des Jahres. Andrew Niccols Gangster/Drama/Satire Mix ist vor allem sehr informativ. Man weiß nach dem Film einiges über den Waffenhandel. Lord of War íst allerdings alles andere als nüchtern erzählt. Nein Niccol inszeniert in Hochglanzoptik und hat immer wieder kleine optische Rafinessen eingebaut (hierbei auf jeden Fall zu erwähnen der absolut genial zynische Vorspann), die den Film sehr innovativ erscheinen lassen. Aber wie gesagt das Drehbuch ist nicht nur informativ, sondern strotzt auch nur von bissigen Dia- und Monologen, das man als Zuschauer immer ein kleines Lächeln auf den Lippen hat. Doch Lord of War ist alles andere als kriegsverherrlichend. Dem Regisseur gelingt genau, der bei einem solchen Thema wichtige Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß und das kann man schon als meisterhaft bezeichnen. Die Schauspieler sind allesamt sehr gut vor allem Nicolas Cage ist nur noch genial und liefert seine beste Leistung seit Jahren ab. Sein Charakter ist vielleicht einer der skrupellosesten überhaupt, aber trotzdem ist er kein Monster. Auch Ethan Hawke und Jared Leto sind klasse

Fazit: Zynisch, gallebitter und leider real. Lord of War ist ein überaus gelungener und meiner Meinung nach auch wichtiger Film, der etwas hat was heutzutage sehr selten ist: Eine Aussage. Und die wird ohne einen erhobenen Zeigefinger und Schwarzweißmalerei an den Mann gebracht.
Intelligent, anspruchsvoll und vor allem kritisch, da wundert es keinen das der Film in Amerika ein Flop war.
Unbedingt ansehen. Prädikat: Besonders Wervoll.
9/10