Nach langen Suchen dieses mir oft als ultrahartem Selbstjustiz-Actioner in bester Death Wish-Tradition empfohlenen Post-Vietnam-Reißers war ich recht froh, endlich eine ungekürzte DVD in den Händen halten zu können, doch nach den ersten zehn Minuten stellte sich rasch Ernüchterung ein: klar, teilweise isser schon sauhart, besonders das Intro und die zuweilen sadistischen Morde, aber mit einem solch hohen Trash-Faktor hätte ich nicht gerechnet. Die Regie von James Glickenhaus ist hier IMO nur noch als dilettantisch zu bezeichnen, das Drehbuch stammt vermutlich aus der Feder eines 12-jährigen. Verstärkt wird dieser negative Gesamteindruck durch ein abgrundtief billiges C-Film-Ambiente, dass so vielleicht bei einem Zombie-Horror-Trasher ganz nett ist, aber sicherlich nicht bei einer derartigen Produktion. A pro pos Horror : wenn Christopher "Glockenseil" George auftaucht ist eh ablachen angesagt:-) Desweiteren bleibt auch "Exterminator" Robert Ginty weitestgehends blass. Man fragt sich, ob er einen Anti-Helden oder einfach nur eine krasse Fehlbesetzung darstellen soll.
Einen Vorwurf kann man dem "Exterminator" allerdings nicht machen, nämlich, dass er langweilig wäre. Der Action-Anteil ist für einen Film von 1980 schon relativ hoch und besticht neben einigen Schießereien und Verfolgungsjadgen vor allem durch die wie bereits erwähnt recht derb umgesetzten Morde (u.a. wird ein Typ in´nen Fleischwolf geschmissen), die auch der Hauptgrund für den recht guten Ruf des Streifens sein dürften. Trotz derlei graphischer Darstellungen wird aber nie die Intensität gängiger Bronson-Streifen ähnlichem Themas erreicht, da diese nicht stellenweise durch unfreiwillige Komik (beim "Exterminator" meist dank der lausigen Akteure) aufgelockert werden.
Die Ideologie dieses Filmes ist freilich mehr als fragwürdig, aber : bei welchem Selbstjustiz-Film ist ist sie das nicht? :-)
Fazit: Überdurchschnittlich harter und zynischer Billig-Actioner, dem man Unterhaltungswert nicht absprechen kann, der aber sicher nicht der Knaller ist, als der er gerne hingestellt wird. Bei nur etwas sorgfältigerer Inszenierung und durchdachterem Drehbuch hätte "Exterminator" möglicherweise ein Klassiker des Genres werden können, so bleiben aber auch weiterhin die Bronson-Filme das Nonplusultra auf dem Gebiet.