James Glickenhaus zweite Regiearbeit, aber elider auch nicht seine Beste. Er war an dem Film gleich mehrfach beteiligt, denn er schrieb auch alleine das Drehbuch und produzierte auch noch. Herausgekommen ist ein sehr reaktionärer und brutaler Selbstjustizstreifen. Gerade deise Gattung war in den 80er Jahren sehr beliebt und so schaffte es der Film sogar in die Kinos. Wer heutzutage so etwas abliefern würde, der würde von der FSK und Kinokritikern zur Hölle geschickt werden, denn Selbstjustiz ist heute Indizierungsgrund Nummer eins. Aber damals tummelten sich viel solche Filme in den Kinos, allen voran " Death Wish ". Damit kann der Exterminator nicht mithalten, trotzdem bietet er zumindest gute Unterhaltung und das sehr kleine Budget sieht man ihm auch nicht an.
Inhalt:
Nach dem Vietnamkrieg führen die Soldaten John Eastland und Michael Jefferson ein ruhiges Leben in New York. Eines Tages verhindern die Beiden einen Diebstahl, doch die Verbrecher kehren zurück und rächen sich an Michael. Er ist nun gelähmt. John rächt sich grausam an der Bande und findet Geschmack daran dem Verbrechen auf den Zahn zu fühlen. So zieht er mordend durch die Stadt und nennt sich Exterminator. Detective Dalton wird auf ihn angesetzt und soll ihn ausschalten. Doch auch die CIA hatt Interesse am Exterminator und die Jagd auf ihn ist eröffnet.
Rache ist das häufigste Motiv der Genugtuung, genauso funktiniert auch die Story hier. Ein reaktionärer Film, welcher die Selbstjustiz anprangert. Dabei ist ja so ein ähnlicher Vorfall schon wirklich mal passiert. An diesem hat sich " Death Wish " 1974 orientiert.
Zu Beginn lässt es Glickenhaus gleich mächtig krachen, denn wir befinden uns zu Anfang im Vietnamkrieg, Explosionen überall, Menschen werden fortgeschleudert und john und Michael werden gefangengenommen. Einer ihrer Kammeraden wird blutigst hingerichtet, aber den Beiden gelingt die Flucht. Gleich am Anfang wird nicht mit Brutalität gegeizt, wenn einem Soldat der Kopf in Nahaufnahme abgetrennt wird, oder ein Vietkong sich eine Drahtschlinge aus dem Hals zieht. Glickenhaus geht hier gleich mit aller Brutalität vor. Kurz darauf kommt gleich der Überfall und kurze Zeit später wird Michael gelich brutal zusamengeschlagen. John tritt darufhin gleich in Aktion und macht die Bande fix und fertig.
Leider sackt der Film nach den ersten starken 30 Minuten ab. Denn jetzt verübt der Exterminator nur noch vereinzelt Überfälle auf Gangster. Nun wird Dalton eingeführt, welcher eine Beziehung mit einer Ärztin aufbaut und nebenbei den Exterminator jagt. Leider bleibt die Action dadurch so ziemlich auf der Strecke. John verwurstet mal einen Fleischmogul, oder nimmt einen Puff auseinander, aber das war es dann auch schon. Wie Zuschauer nehmen dann an der Jagd von John teil und auch vielen zu lang geratenen Dialogen. Hätte Glickenhaus das Tempo der ersten 30 Minuten halten können, dann wäre der Exterminator wirklich ein Actionhammer geworden. Hat er aber leider nicht. Am Ende nimmt der Film dann nochmal etwas Fahrt auf, wenn John sich mit einer weiteren Bande anlegt, und John und Dalton aufeinendertreffen. Leider mischt sich dort die CIA ein und das Ende wird natürlich offen gelassen. Man sieht John hat überlebt und das war es dann auch schon. Immerhin hält Glickenhaus die Brutalität recht hoch und auch Johns Tötungsmethoden sind recht kreativ und abwechslungsreich.
Die Atmosphäre ist sehr dicht geworden, hier merkt man dem Film an, dass er in den 80igern gedreht worden ist. Vietnam am Anfang ist die pure Hölle, die Großstadt ist auch nicht viel besser. Viele Banden, Kriminalität und sogar vor alten Omas macht man nicht halt. Die Großstadtatmosphäre hat Glickenhaus wirklich gut eingefangen.
Auch der Sound ist typisch eighties und ist somit recht peppig und vor allem gibt es viele verschiedene Klänge. Eintönigkeit beim Score konnte man den 80er Jahren noch nie vorwerfen.
Robert Ginty ist nicht ganz die richtige Wahl für den eiskalten Rächer, diese Aufgabe hätte man Steve James eher zugetraut. Er sieht einfach zu zierlich und kindlich dafür aus. Trotzdem ist er nicht schlecht in seiner Rolle und kann im Großen und Ganzen ganz gut überzeugen.
Steve James ist immer gern in diversen Actionfilmen gesehen, leider findet er hier ein jähes Ende, darf aber in den ersten 20 Minuten ordentlich zulangen.
Christopher George als Detective Dalton ist eine ordentliche Wahl, denn er kann in der Rolle durchaus überzeugen. Dass er doch irgendwie zum Exterminator hält, war vorauszusehen.
Auch Samantha Egger kann sich in ihrer Rolle durchaus sehen lassen.
Fazit:
Ultrabrutaler und reaktionärer Selbstjustizstreifen, leider mit etwas zu wenig Action, aber trotzdem auf solidem Niveau. Die gezeigte Action hat es aber in sich, aber die Spannung bleibt etwas auf der Strecke. Dafür ist Kulisse, Atmo und Sound sehr ordentlich geworden und man kann die 80er Jahre richtig fühlen. Die Darsteller sind guter Durchschnitt. Action und Selbstjustizfans können ohne Bedenken zugreifen.