Review

Im Zuge der allgemein herrschenden Einfallslosigkeit der Filmemacher wird ja nahezu alles verfilmt. Bücher, Märchen, Erzählungen, Comics und eben auch Video- & Computerspiele ganz egal ob deren Geschichten überhaupt zum Film tauchen. Nun haben wir hier einen „Doom" Film und wer hätte da ernsthaft mit einer gut durchdachten Hintergrundgeschichte, vielschichtigen Charakteren und tiefschürfenden Dialogen gerechnet ? Ich nicht, soll das fehlen eben jener aber auch nicht entschuldigen.

Man machte sich gar nicht erst viel Mühe den vorhandenen Stoff fürs Kino umzuschreiben. So präsentiert man uns auch im Kino eine Geschichte um geklonte Monster (im Spiel kamen sie aus einer anderen Dimension) die Menschen töten oder mutieren lassen und deshalb von einem Trupp Soldaten (im Spiel war es eben nur einer) gejagt werden.

Charakterzeichnung ? Fehlanzeige. Die Soldaten bekommen Callsigns (Rufnamen) und das wars schon. Wie weiland in den 80`ern kommen sie allesamt aus dem Baukasten der Klischeesoldaten. Da gibt es den Muskelberg, den Macho, den erfahrenen Oldie sowie den "grünen" Heißsporn und wenn wir ehrlich sind waren die Helden aus Filmen wie z.b. „Predator" und nicht vielschichtiger und besser ausgearbeitet.

Nicht fehlen darf der „Love interest" in Form einer schönen Frau. Meist verknallt sich einer der Helden in eben diese doch hier ist sie eben die Schwester des Hauptcharakters. Auch schön, aber für meinen Geschmack schon zuviel.

So, damit stehen die Figuren. Was noch fehlt sind Monster und die gibt es auch hier. Mutierte Menschen treiben mit schier übermenschlichen Kräften ihr Unwesen und dezimieren Belegschaft und Soldaten.

Gewürzt wird das ganze mit nem Haufen Onelinern" die zwar nicht immer ihren Zweck erfüllen aber auch nicht übermäßig nerven. Viel Text gibt es ohnehin nicht.

Fertig ist ein Film der als Spiel besser funktionieren würde, es juckt in den Fingern !

Was gibt es daran zu meckern ? Das ganze ist ein „light Film". Bezahlen, Hirn aus, anschauen, aufstehen, nach Hause gehn und der Film ist schon wider vergessen. Ob das der Sinn sein soll muß jeder für sich entscheiden.

Für die schnelle Action zwischendurch recht es, der Film legt von Anfang an ein enormes Tempo vor, leidet aber unter der zu starken Dunkelheit. Spannender macht diese den Film nicht, aber "anstrengender" da man doch hier und da gerne mehr sehen würde.

Leider grast der Film auch recht schnell das "10 kleine Negerlein" Prinzip ab und läßt dabei einen Soldat nach dem anderen ins Gras beißen. Wärend man bei Genrekollegen wie "Aliens" oder "Predator" um fast jeden Charakter, zumindest kurz, trauerte geht einem hier deren Ableben ziemlich am Arsch vorbei. Zu platt und insgesamt zu unsympatisch kommt die gesamte Truppe rüber.

Handwerklich gibt es an diesem B-Film mit A-Film Budget nicht viel auszusetzen, wobei die richtigen Monster teilweise schon verdammt nach Gummi aussehen (bzw. Latex, woraus sie wohl auch bestanden).

Die Darsteller erfüllen ihren Zweck. Mit „The Rock" sowie Karl Urban und Miranda Otto (spielten in „Herr der Ringe" ein Geschwisterpaar und hier interessanter Weise auch !) hat man drei bekannte Namen im Cast und die anderen sind eh nur schmückendes Beiwerk.

Gegen Ende gibt es eine mehrere Minuten andauernde Szene in der man das Geschehen aus der Ego Sicht miterlebt. Ich persönlich sehe das als Hommage an des Spiel welches oft als Begründer der Ego Shooter gilt (obwohl „Castle Wolfenstein" schon vorher erschien). Für mich war das eine witzige, neue Idee doch auch hier spielt der persönliche Geschmack eine große Rolle. Diese Szene wurde auf der "Special Edition" etwas verlängert, was dann selbst für mich leicht ägerlich war. Da greift man eben doch lieber zum Spiel.

Der Film ist mit Vorsicht zu genießen. Wie sooft kann er bei einmaligem Ansehen den ein oder anderen unterhalten. Betrachtet man das ganze genauer gibt es aber viel zu viele, in allen Bereichen bessere, Vertreter des Gernes als das man unbedingt seine Zeit mit diesem Filmchen verschwenden müsste.

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