Review

Spieleverfilmungen hin oder her - wie heiss die Fangemeinde von Prolo-Action-Spektakeln und Anhänger der Action-Ballerrunde rund um fiese Monster und heldenhafte Army-Recken auf Universals neues Pferd im Stall waren, sind und sein werden, merkte man lange Zeit an der Ausleihhitliste in den Videotheken : Lange Zeit einfach immer weg!

Und obwohl man sich bei der Kombination Andrzej Bartkowiak, Duane "The Rock" Johnson und Karl Urban anfangs nicht viel erwartet, kommt man doch voll auf seine Kosten, genau wie seinerzeit mit Paul W. S. Andersons "Resident Evil". Man erwartet nichtssagende Dialoge, dunkle Gänge, gut getrickste Kreaturen (hier hat "Doom" Andersons Streich etwas voraus) und natürlich jede Menge Feuer aus jeglicher Art von Waffe.

Nachdem in einer archäologischen Grabungsstation auf dem Mars eine Quarantäneforderung eingetroffen und diese umgesetzt worden ist, macht sich eine Spezialtruppe unter der Leitung eines eiskalten, weil so coolen Anführers, der auch noch auf den hirnrissigen Namen Sarge hört, auf, um Wissenschaftler zu retten, die Forschungseinrichtung zu sichern und der attraktiven Wissenschaftlerin Dr. Grim bei der Rettung der Forschungsdaten zur Seite zu stehen.
Es kommt wie es kommen muss, es wird genetisch manipuliert, mutiert, getötet, explodiert, das volle Programm eben...

Rasant geht es los und rasant ist der ganze Film - die Story ist natürlich nur Mittel zum Zweck, es hätte aber schlimmer kommen können. Die archäologischen Forschungen und genetischen Mutationen lassen vermuten, dass sich die Autoren großzügig bei üblichen Mars-Klischees a la "Ghosts of Mars" und "Total Recall" bedient haben und dazu noch das ein oder andere Quentchen eben bei "Resident Evil" rausgepickt haben, wusste man doch, dass die Kalkulation dort aufgegangen ist!

Nur die Hauptfiguren wurden wieder etwas amerikanischer, sprich, auf die klassische Rollenverteilung hin, korrigiert.
So bleibt hier der brillianten Rosamund Pike der Part der Forscherin, die sich am laufenden Band retten und beschützen lassen muss und ab und an nur mal die Finger in Innereien stecken darf, während sich The Rock als knallharten Kommandanten einer vor Klischees nur so strotzenden Truppe profilieren darf ( "Armageddon" lässt grüssen), dem all die "subtilen" One-Liner wie "Ich müsste doch unsterblich sein" vorbehalten sind und der selbstverständlich die dickste Waffe tragen und verwenden darf. Wenigstens gönnt sich der Plot eine nette Verunglimpfung dieser Helden-Figur, die schon so eine eiskalte Sau ist, dass man sich nur wundern kann, dass hier Hollywood die Finger im Spiel hatte.
Karl Urban ist der eigentliche Held, dem mit Holzhammer-Methoden eine charakterliche Tiefe aufgezwungen wird, die ihn auch ganz zut zu Gesichte steht - er darf schließlich die finale Ego-Shooter-Sequenz bewältigen, die als Brücke zur Game-Vorlage geschlagen wird und eine ganz nette Idee ist und uns darüber hinaus beweist, dass man sich hier doch nicht so ganz ernst nimmt. Eine halbwegs nachvollziehbare Storyline lässt zwar wie gewohnt sehr viele Logik-Löcher aber auch das ist schließlich keine Überraschung mehr, oder?

Alles in Allem ist "Doom" ein guter Action-Spiele-Film geworden, der alle Erwartungen erfüllt (außer die derjenigen, die mehr Monster und Schießereien erwartet haben - diese seien daran erinnert, dass es sich hier um ein erzählendes Werk handelt, das sich an einem roten Faden entlanghangeln muss und das ist mit der Aneinanderreihung von reinen Actionszenen eben nicht getan) - Blut, Gekröse, Monster, Gewalt, dunkle Gänge, den Mad Scientist oder auch Mad Soldier (!) und natürlich das obligatorische Ha..ok, ok, wie immer!

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