Stille Nacht, Horror Nacht (1984)

Ein Junge muss in der Weihnachtsnacht mit ansehen wie seine Eltern von einem als Weihnachtsmann verkleideten Verbrecher getötet werden und fortan hat er ein gespaltenes Verhältnis zu der Festlichkeit. Als er im Erwachsenenalter arbeitsbedingt den Weihnachtsmann geben muss, brennt bei ihm eine Sicherung in der Weihnachtsbeleuchtung durch und er geht auf Bescherungstour, um die unartigen Menschen zu bestrafen.

Zu Beginn nimmt sich dieser Slasher viel Zeit, um die Kindheit des mordenden Weihnachtsmanns zu durchleuchten und somit die Hintergründe für sein Verhalten anzudeuten. Sehr gut inszeniert wurde hierbei meiner Meinung nach die Passage, in der der Knabe den Tod seiner Eltern mitansieht, denn hier herrscht eine wirklich bedrohliche Athmosphäre vor und das Dargestellte hat es auch in sich.
Das Geschehen im Waisenhaus finde ich dann weniger interessant, aber es erklärt halt den finalen Showdown.

Nunja, im Gegensatz zu den Drehbuchschreibern geht der Schreinachtsmann bei der Wahl seiner Mordinstrumente sehr einfalls- und abwechslungsreich zu Werke. Neben Axt, Messer und Pfeil und Bogen kommen auch ungewöhliche Hilfsmittel wie eine Lichterkette oder ein Hirschgeweih zum Einsatz, um böse sexhabende Pärchen oder jugendliche Schlittendiebe zu bestrafen. Die Effekte hierbei gehen soweit in Ordnung, aber irgendwie wollte bei mir keine rechte Slasherstimmung ala "Freitag der 13." aufkommen, denn dazu fehlt dem Ganzen unterm Strich das gewisse Etwas.

Die darstellerischen Leistungen reichen von schlecht bis mittelmäßig, wobei die Hauptfigur und die minderjährigen Schauspieler noch die besten liefern. Immerhin gibt sich Scream-Queen Linnea Quigley ein kurzes Stelldichein, zeigt brav ihre Tüten und macht mit der Neudefinition des Wortes "Arschgeweih" den besten Abgang des Filmes.

Insgesamt ist bei mir der Funke nicht komplett übergesprungen, vielleicht hätte ich mit dem Konsum des Streifens bis zum Weihnachtsfest warten sollen, aber wer nicht mit zu hohen Erwartungen an diesen Film herangeht und einem typischen Slasher nicht abgeneigt ist, dürfte nicht enttäuscht werden.