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Zuerst kam man acht Jahre nicht aus dem Arsch und dann purzelten die Fortsetzungen nur so in die Videothekenregale. So geschehen mit „Kinder des Zorns III – Das Chicago Massaker“. Nur kurze Zeit nach dem passablen zweiten Teil ging die Kinderschnetzelei in die dritte Runde. Auf den Regiestuhl durfte James D.R. Hichox klettern.

Eli und Joshua werden nach dem Tod ihres Vaters von zwei Pflegeeltern in Chicago aufgenommen. Anfangs ist die große Stadt für die beiden Brüder noch befremdlich, doch Joshua findet zu Ungunsten von Eli schnell Freunde. Eli lernt allerdings auch schnell seine Karten auszuspielen und versammelt den Kult, um die Kinder des Zorns in Chicago.

Die wohl größte Neuerung im dritten Aufguss dürfte der Szeneriewechsel von der ländlichen Kleinstadt hin in die Großstadt sein. So wird dem Horrorfreund Abwechslung vorgegaukelt und es funktioniert. Der Schauplatzwechsel bringt etwas frischen Wind in die Erwachsenenfolterkammer. Ansonsten wird die Geschichte schön kurzweilig erzählt, immer wieder aufgelockert durch einige nette Effekte von Screaming Mad George – die Wirbelsäule aus dem Maisfeld ist hier das Highlight. Obwohl die alte deutsche Fassung extrem gekürzt war, sollte niemand ein absolutes Gorefest erwarten. Der Blutgehalt ist angemessen für eine Horrorproduktion der frühen 90er.

Weniger angemessen ist aber das Gummimonster am Ende des Films. Hier ging dem Film aber mächtig die Kohle aus. So sieht das Teil dermaßen mies getrickst aus, dass selbst die Effekte des Home Made Kultstreifens „The Deadly Spawn“ ganz großes Kino darstellen. Jedenfalls bekommt der Film dadurch mächtig viel Trash Feeling verpasst. Ernst nehmen kann man diesen Showdown jedenfalls nicht mehr, was nicht zuletzt etwas auf die passable Atmosphäre des Films drückt.

Wie auch schon bei de Vorgängern bringt die Score noch etwas mehr Würze in den Film und auch die Schauspieler sind weit vom Knallchargenfaktor vieler heutiger Produktionen entfernt. Dafür schon mal die Daumen hoch. Alles in allem eine runde Sache ohne die richtigen Höhepunkte.

Fazit: Der dritte Teil der „Kinder des Zorns“ Saga bietet gelungene Horrorunterhaltung für Fans, nicht mehr und auch nicht weniger. Durch den unterirdisch schlecht getricksten Showdown, dürfen sich auch Trashfans angesprochen fühlen.

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