Anwalt Richard Gere versucht den Psychopathen Edward Norton rauszupauken....
Story:
Als der Erzbischof von Chicago ermordet gefunden wird, gerät der Messdiener Aaron Stampler (Edward Norton) in den verdacht ihn getötet zu haben. Die Beweise sind erdrückend. Der ehrgeizige Anwalt Martin Vail (Richard Gere) übernimmt den Fall und kämpft gegen das Vorurteil, was sich schnell gegen Aaron bildet. Eigentlich interessiert sich Vail aber mehr für seine eigene Karriere und die Publicity, statt für das Schicksal seines Mandanten. Doch langsam aber sicher zieht dieser ihn in seinen Bann.....
Der Film beginnt mit dem Mord und der Vorstellung der beiden Hauptcharaktere Vail und Stampler und versinkt dann leicht in einem mittelmäßigen Justizthriller um den arroganten Anwalt Vail. Erst als die Symptome von Stamplers Geisteskrankheit auftreten wird es spannender. Das psychologische Duell zwischen den beiden Hauptfiguren ist klasse. Vom genialen Ende mal ganz zu schweigen.
Musik:
In einem Justizthriller eindeutig Nebensache. Aus diesem Grund ist die Musik auch recht unauffällig und bleibt im Hintergrund. Man bemerkt sie kaum. So schreibe ich ihr keine Stärken und Schwächen zu und siedle sie im Mittelmaß an.
Atmosphäre:
Spektakulär beginnt der Film mit dem brutalen Mord, bevor er sich ein wenig in der Veranschaulichung von Vail verläuft. Ein wenig lange wird auf den Verfahren und den Beweisen rumgekaut. Doch als das Video mit den freizügigen Personen auftaucht wandelt der Film sich schnell. Nach dem Vail mit Stampler härter umgeht, zeigt sich ein weiterer Charakter in Stampler. „Ist er eine gespaltene Persönlichkeit?“, fragen sich Zuschauer und Stampler. Von da an wird der Film ungemein spannend. Auch das finale Auftreten vor Gericht ist klasse inszeniert. Man wartet förmlich auf Stamplers Ausbruch. Und als der Zuschauer am Ende das Happy End erwartet, kommt alles anders als man denkt. Der Film nimmt am Ende noch mal eine irre Wendung, so viel möchte ich vorwegnehmen......
Schauspieler:
Richard Gere spielt mal wieder einen geschniegelten Gentleman, der sehr egoistisch zur Sache geht. Nur aus Eigennutz vertritt er Stampler anfangs. Gere kennt man ja kaum noch ohne Anzug und dem „ich bin unschuldig und sympathisch“ Blick. Wenn man seine Rollen der letzten Jahre heranzieht spielt er hier etwa auf „Red Corner“ Niveau. Auch einem Justizfilm....
Edward Norton stiehlt Richard Gere aber klar die Show. Unglaublich wie wandelbar und universell einsetzbar der Mann ist. Mit beeindruckender Glaubwürdigkeit spielt er den leicht zurückgebliebenen Messdiener oder sein aggressives Gegenstück. Nie kommt der Zuschauer hinter Nortons wahre Absichten. Genial gespielt.
Fazit:
Spannender, wenn auch anfangs etwas trockener Justizthriller. Vor allem dank dem „Duell“ Norton/Gere und der finalen Auflösung sehenswert. Sicher kein Meilenstein des Genres, aber immer noch nett.