Review

So stelle ich mir Schweizer Filmschaffen vor: mit viel Schweizer Themen und/oder Schweizer Lokalkolorit, und dabei nicht elitär, nicht seicht, aber populär umgesetzt.
Die Geschichte einer Liebe zwischen einem reichen Zürcher "Goldküsten-Chick" (Goldküste = dortige noble Wohngegend) und einem aufmüpfigen Vorstadt-Rapper ist, wenn auch überhöht, aus dem Leben gegriffen, multikulti (Filmsprachen: Schweizerdeutsch und Französisch), menschlich, emotional und ergreifend. Das wird attraktiv und innovativ erzählt, mit diversen formalen Spielereien, die nicht überborden, teils auch erfrischend "amateurhaft" (z.B. wenn die französische Hauptdarstellerin auf Schweizerdeutsch synchronisiert wird/werden muss..) Auch dem Titel wird man gerecht, da öfters eine märchenhaft-verzauberte Stimmung herrscht (v.a. durch das häufig eingesetzte "Snow White-"Instrumental). Der Film steht und fällt natürlich mit seinen beiden Hauptdarstellern, die aber gut besetzt sind: Sens-Unik-Rapper Carlos Leal, der sich quasi selber spielt sowie einige Tracks im vertrauten Sens-Unik-Stil zum Besten gibt (und der heute eine respektable Schauspieler-Karriere aufweist..), und die nicht nur optisch passende Französin Julie Fournier, für deren Rolle man (mal wieder) keine Schweizer Schauspielerin gefunden zu haben scheint (wie auch beim "Sennentunschi"). In weiteren Rollen und Cameos sind zahlreiche Schweizer Stars und Sternchen zu sehen.
Mich erinnert das sehr an den packenden, nahe bei den Menschen liegenden und schnörkellosen Stil von Fatih Akin (Regisseur Samir, ein Schweiz-Iraker, hat übrigens auch einen Migrationshintergrund..), was natürlich ein Kompliment ist.

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