"Corpse Bride" macht da weiter wo "Nightmare before Christmas" damals aufhörte. Wieder einmal geht es um zwei verschiedene Welten die aufeinander treffen. Waren es bei Jack Skellington damals noch Halloween und Weihnachten, sind es diesmal die Welt der Lebenden und die der Toten.
Seltsam dass Tim Burton vor einiger Zeit in einem Interview behauptete keine Comics zu mögen, wirken doch alle seine Filme ein wenig wie verfilmte Versionen der bunten Bilder mit den Sprechblasen. Bei "Batman" war das klar, aber auch "Sleepy Hollow", "Edward Scissorhands" und sogar ein wenig "Big Fish" haben einen ganz eigenen Comicartigen Stil.
Vielleicht ist es genau dieser Stil der einen eher leidlich unterhaltsamen Film wie "Nightmare before Christmas" für mich über die 5 Punkte Hürde rettete. Und genau diesen Stil besitzt auch "Hochzeit mit einer Leiche", der wirklich wunderbar, um nicht zu sagen perfekt, gemacht ist. Großartig was die Künstler in Burtons Team fertig gebracht haben (das Making of der DVD gibt da einen kleinen Einblick), nichtmal die "Wallace and Grommit"-Macher können das noch toppen. Ebenso positiv fällt auf, das jetzt sehr viel weniger Musikeinlagen verwendet wurden als noch beim ersten Animationsfilm - oder sagt man in diesem Fall Stopp-and-Motion-Film ? Auf jeden Fall danke ich Burton dafür. Beim nächsten Mal versuchen wir´s dann ganz ohne Musik (?)!
Eher schade fand ich hingegen dass der Film eigentlich bis auf die perfekte Animation nicht sehr viel sonstiges hat. Weder Humor noch Spannung sind in besonders großem Maß vorhanden. Alles in allem setzt "Corpse Bride" eher auf die Optik und Handlung als auf irgenetwas sonst. Schade, denn ein wenig mehr und vor allem schwärzerer Humor hätte älteren Semstern wie mir schon ganz gut gefallen. Dennoch taugt dieser Film grandios dazu sich visuell hinreißen zu lassen und in eine andere Welt abzutauchen. Mehr als einen Blick wert ...