Review

Fünf Jahre nach dem Original God of Gamblers folgte hiermit die offizielle Fortsetzung, wobei in der Zwischenzeit mit den beiden Stephen Chow Filmen God of Gamblers 2 und God of Gamblers 3 - Back to Shanghai weiter flüssig abkassiert wurde; die Welle der artverwandten Trittbrettfahrer war übrigens bereits wieder versandet.

Return beginnt auf dem französischen Landsitz von Ko Chun [ Chow Yun Fat ], der per Hubschrauber seine Bodyguard und Vertrauten Dragon [ Charles Heung ] empfängt; das Geschehen der letzten Jahre wird schnell durch ein Gespräch der beiden zusammengefasst und damit die nötige Verbindung zum Vorgänger geknüpft.
Der neue Bösewicht Chau Siu – Chee [ Wu Hsing Guo ] wird auch bereits durch die beiden angesprochen und befindet sich Minuten später wie vorbestellt an Ort und Stelle, um Ko Chun’s neue, schwangere Ehefrau zu töten und damit endgültig den God of Gamblers zu einem Spielerduell rauszulocken. Am Totenbett muss dieser aber seiner sterbenden Frau versprechen, für 1 Jahr weder zu spielen noch seine Identität preiszugeben. Der Film konzentriert sich dann auf die letzten 15 Tage des ablaufenden Jahres und stellt die Revanche ins letzte Viertel, vorher wird sich die Zeit mit einer turbulenten Reise über China nach Taiwan vertrieben.
Getreu einer Fortsetzung ist auch hier alles grösser, bunter und lauter; nur dadurch nicht gleich unbedingt besser, der Film ist weder besonders einheitlich noch ein harmloses Vergnügen. Auch wird sich statt auf eine simple Geschichte eher auf mehrere Episoden konzentriert, die zudem mehr klamaukig statt witzig herüberkommen und sich durch fehlenden Spannungsaufbau und hapernder Dramatik zudem etwas hinziehen.

Passieren tut allerdings mehr, eine Vielzahl von Personen auf beiden Seiten und ein rascher Bewegungsablauf sorgen für Abwechslung, gleich zu Beginn wird in die Vollen gegangen.
Der Tod von Ko Chun’s neuer Frau ist schon ein derbes Detail für einen Unterhaltungsfilm und steht nur am Ende eines Massenshootouts, der allerdings nicht so besonders inszeniert wurde. Sowieso können die beiden Actionregisseure Yuen Bun und Ma Yuk Shing hierbei nicht die Effektivität des Vorgängers erreichen, auch wenn generell grösseres Kaliber eingesetzt wurde.
Die Harpunenattacke auf das Schiff von Chau’s Widersacher Hoi On [ Blacky Ko ] hat zwar gute Ansätze, verliert sich aber schnell in einen drögen Unterwasserkampf; die spätere Explosion des Schiffes sieht wenig aus. Das gleiche gilt für die nächste Explosion eines ganzes Gasthauses, indem sich Ko Chun und Hoi’s Sohn Yuen [ Tse Miu ] befinden; wirkt auch nicht wirklich, aber zumindest wird nicht gleich weggeblendet. Die Flucht durch China der mittlerweile durch das Geschwisterpärchen Siu Yiu [ Jaqueline Wu ] und Siu Fong [ Tony Leung Kar Fai ] angewachsenen Gruppe gleicht sowieso mehr einem spassigen Haschmich; eine zweite Schiesserei hat dann endlich einige gelungene Einstellungen, serviert aber grundsätzlich nur Durchschnitt. Ganz schwach dabei ist allerdings der Score.

Statt einem Kind im Manne hat man hierbei gleich ein richtiges engagiert, wodurch der Film sicherlich für einen Grossteil schon schwerverdaulicher wird; einen vorlauten Neunmalklug mit Kinder Fu sieht man einfach nicht gern.
Die sonstige Besetzung ist theoretisch sogar noch eine Klasse besser als im Erstling, dafür aber etwas verschwendet: Während Tony Leung zumindest noch etwas kaspern darf und Wu Hsing Guo einen eindimensionalen, aber wirksamen Bösewicht abgibt, bleibt Jaqueline Wu recht blass; wird allerdings auch durch die dominant – verführerische Chingmy Yau in den Hintergrund gedrängt.
Da hier durch das Ausgangsversprechen bedingt weniger gespielt wird, werden umgekehrt proportional die scheinbar übernatürlichen Elemente erhöht [ die Geldbeträge übrigens auch ]: Man lässt Karten per Telepathie verschwinden und austauschen, ein Gedankenleser sorgt für den Rest.

Der Film ist sicherlich keine reine Enttäuschung, sondern ein kunterbuntes, und aufgrund der Episodenhaftigkeit auch interessantes Geschehen; eine einheitliche Linie und mehr als Kaspertheater hätte aber durchaus gut getan. Ausgerechnet das Prequel God of Gamblers 3 - The Early Stage mit Leon Lai ist wieder besser, was vor allem an der Stringenz liegt.

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