Alle Kurzkommentare


3

Dass die Idee hinter 2000 MANIACS eigentlich clever ist und in den richtigen Händen daraus eine derbe Splattersatire werden kann, das zeigt erst die Neuversion mit Robert Englund. Gore-Meister HGL jedoch war nie ein besonders fähiger Regisseur, darum vermag er aus dem reizvollen Stoff auch nicht genug herauszukitzeln. Die hammerharten, sadistischen und kreativen Tötungsmethoden sind bereits die wenigen Lichtblicke in der bemüht makaberen und alles andere als stimmungsvollen Backwoodshorrorklamotte. Zu hell und freundlich sind die Aufnahmen, zu bieder ist die gesamte Inszenierung. Im O-Ton beleidigt neben Banjo-Gezupfe auch noch breitester Südstaatenslang unsere Ohren. Wären nur ein oder 2 weitere derbe Morde drin gewesen, hätte ich mich eventuell noch zu einer Wertung von 4 Punkten durchringen können. In jedem Fall gab es selten ein Original, das so spielerisch leicht von seinem Remake überflügelt werden konnte.

7

Rotzfreche, trashige Satire auf die Südstaatenbewohner der USA, verfilmt 1964 von Herschell Gordon Lewis. „2000 Maniacs“ zählt zu den Pionieren des Splatterfilms und Backwood-Horrors und verbindet eine vollkommen überdrehte Komödie mit expliziten blutigen Effekten innerhalb eines totalen Trash-Ambientes und ist mehr Provokation als ernstgemeinter Film. Filmhistorisch interessant und für Zuschauer mit einem Faible für solche Filme durchaus unterhaltsam. Am Ende wird der Film sogar tatsächlich noch um eine phantastische Note erweitert, womit ich wirklich nicht mehr gerechnet hätte und „2000 Maniacs“ einen angenehmen Überraschungseffekt beschert. Der Hillbilly-Titelsong ist absolut großartig und noch kultverdächtiger als der eigentliche Film und obwohl ich eigentlich überzeugter Synchro-Gucker bin, freut mich hier das Fehlen einer deutschen Tonspur, denn im O-Ton wird man Zeuge des herrlich breiten Südstaatenakzents. Ein verdienter Schmuddelklassiker.

0

Ein Horrorfilm aus den 60ern, das kann nichts werden, dachte ich mir am Anfang. Trotdem erreicht dieser Film, trotz oder gerade wegen seiner billigen Effekte und Handlung, einen gewissen Unwohlseinsgrad im Magen. Vor allem eine Szene, in der erst ein kuessendes Paerchen gezeigt wird, und dann der Mann der Frau den Daumen abschneidet, ist ekelhaft und bleibt in Erinnerung. Zu nennen sind noch eine Vierteilung, eine Steinigung, und eine Toetung in einem Fass, in das Naegel eingeschlagen wurden. Hoert sich alles recht schlimm an, aber die Effekte sind durch Doppelschnitte recht harmlos. Was aber umso effektiver ist, ist die Haltung der Dorfbewohner gegenueber den Gaesten. Und dies ist der staerkste Moment des Films: die Freude, mit der die Doerfler die Gaeste schlachten, erzeugt Unwohlsein. Das ist aber auch der Sinn eines Horrorfilms. +

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