Review

Jonathan Safran Foer (Elijah Wood) ist ein in Amerika
lebender Jude, der gerne mehr über die Vergangenheit seiner Familie wüsste, die
1940 aus der Ukraine in die Vereinigten Staaten emigrierte. Mit wenigen
Informationen ausgerüstet chartert er eine ukrainische Familie die darauf
spezialisiert ist jüdischen Ausländern bei der Suche nach der Vergangenheit zu
helfen. Der gebuchte Dolmetscher kristallisiert sich aber schnell als alles
andere heraus und sein Großvater, der sich einbildet blind zu sein, fährt den
Trabbi der die ungleichen Gefährten ans Ziel bringen soll.

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Die Tragikomödie bezieht seine humorvollen Zutaten aus dem
ungleichen Team was wirklich für einige Lacher sorgt. Gerade die Übersetzungen
des „Dolmetschers“ sind einfach nur köstlich und auch in der deutschen
Synchronfassung mehr als überzeugend. Wer aber denkt das dies ein Gagfestival
ist, wird schnell wieder auf den roten Faden der eigentlichen Handlung
zurückgeführt: Die Suche nach einer Person die maßgeblichen Anteil daran hatte
das die Familie Foer lebendig nach Amerika fand. Regisseur Liev Schreiber der
den meisten eher als Darsteller (Scream) bekannt sein dürfte, hat bei seinem
Erstlingswerk ein sehr hohes Feingefühl bewiesen. Schließlich geht es auch um
die Aufarbeitung der Judenverfolgung im 2.ten Weltkrieg was nicht unbedingt
viel Anlass gibt eine Komödie zu fabrizieren. Trotzdem schafft Schreiber einen
wundervollen Seiltanz zwischen den Genres. Nichts wirkt aufgesetzt, der
Zeigefinger wird nie erhoben und die Pietät immer bewahrt. Deshalb rutscht der
Film ein ums andere mal von einem Gag in die nächste traurige Szene weshalb man
nie sicher sein kann aus welchem Grund die aktuelle Träne die Wangen hinunterläuft.



Die Darsteller vermitteln in jeder Szene einen hohen
Realitätsfaktor, so dass man niemals daran zweifelt ob die Geschichte sich auch
wirklich so abgespielt hat, was dem gesamten Film einen hohen Grad an
Authentizität mit auf den Weg gibt, obwohl die gesamte Story reine Fiktion ist.
Oder etwa doch nicht? Romanautor Jonathan Safran Foer schrieb sein Buch
aufgrund seiner eigenen Vergangenheitsbewältigung bei einer Reise durch die
Ukraine. Inwiefern Details daraus in seinem Buch und somit auch im Film
Verwendung fanden vermag ich nicht zu beurteilen. Dies aber nur am Rande.

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Ich vergebe 9 von 10 Punkten beim erstmaligem Anschauen.
Durchaus möglich das sich die Wertung beim nächsten mal noch erhöht.

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