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Uncertain Guest (Koch Media) Das spanische Kino ist mittlerweile auf dem europäischen Filmsektor führend, was das subtile Schauergenre angeht (die Filme von Del Toro, Alex de la Iglesia, Alejandro Amenábar und vor allem Jaume Balaguero sind hier nur einige gute Beispiele), und auch der Erstling von Guillem Morales zeigt beachtliches Potential (er war offizieller Beitrag auf dem Fantasy Filmfestival und gewann den Preis des besten Filmes beim Zinebi Fantastic Film Festival)Der paranoide Architekt Felix (Andoni Gacia) lebt nach der von ihm noch nicht verarbeiteten Trennung seiner Freundin alleine in seiner riesigen Luxusvilla, und schafft es nur, durch die Einhaltung seiner alten Routine, nicht die Nerven zu verlieren. Eines abends klingelt es an seiner Tür, und ein Fremder fragt ihn, ob er sein Telefon benutzen könne. Felix erlaubt es ihm, und als er in sein Wohnzimmer zurückkehrt, ist der Fremde verschwunden, nun jedoch hört er immer öfter merkwürdige Geräusche, als ob er nicht alleine in seinem Haus sei. Persönliche Probleme, die unsichere Situation und der labile Geisteszustand treiben Felix immer weiter in eine Extremsituation, bis es zu einem Unglück kommt. Zuviel zu verraten wäre unfair, denn der Film hat gerade in der ersten Hälfte wirklich unheimliche Momente und eine durchgehend paranoid-morbide Grundstimmung. Leider kippt diese Stimmung nach dem grandiosen ersten Teil, und weicht einem nur schwer verständlichen, oft absurd-komischen Plot, den man mit ein wenig mehr Logik wirklich grandios hätte gestalten können. Viele Aktionen bleiben hier nicht nachvollziehbar, und die finale Auflösung ergibt erst nach reiflicher Überlegung einen etwas platten Sinn. Dies ist schade, denn wie gesagt, die erste Hälfte ist unglaublich spannend, gut erzählt und bietet grandiosen Grusel, der durch den gut ausbalancierten Sound die nötige Unterstützung bekommt. An Extras bietet die DVD ein Making of, eine Bildergalerie mit ca. 100 Fotos, dem Originaltrailer und einer Trailershow. CFS

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