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Der wohlhabende, aber einsame Architekt Felix steckt in einer schweren Sinnkrise, nachdem ihn seine Freundin verlassen hat. Eines Abends klingelt es an seiner Tür. Vor ihm steht ein Mann, der dringend telefonieren muss. Widerwillig kommt Felix seiner Bitte nach, begeht jedoch den Fehler, den Unbekannten kurz unbeaufsichtigt zu lassen. Plötzlich ist der Mann verschwunden, oder treibt er sich noch irgendwo in dem riesigen Haus herum? Als Felix ständig Geräusche hört, ist er sich sicher, dass er hier nicht mehr alleine ist. Zudem befindet sich die Telefonzelle gegenüber in einwandfreiem Zustand, obwohl der Fremde behauptete, sie sei defekt. Nun ist der Architekt sich sicher: Der Unbekannte hat sich irgendwo im Haus versteckt. Als er nach einem Unfall seiner Nachbarin von der Polizeiwache kommt und heimlich einem Beamten dessen Waffe entwendet hat, hört er auf dem Speicher wieder Geräusche. Kurz darauf fallen Schüsse...

Tja und jetzt wird es kompliziert. Das ist nämlich eigentlich nur die Zusammenfassung des ersten Teils der kompletten Geschichte, würde man jetzt aber den zweiten Abschnitt auch noch erzählen, wäre es fast unsinnig, sich „Uncertain Guest" noch anzusehen. Dort wechselt das ganze eher in ein Drama, mit teilweise sogar komödiantischen Zügen. In diesem Part bleibt jedoch einiges an Fragen gänzlich unbeantwortet. Eigentlich sind die letzten 50 Minuten sogar eine einzige Frage, denn das Verhalten von Felix lässt sich selbst für einen abgehärteten DVD-Junkie nur bedingt nachvollziehen.

Bei der Auflösung des Ganzen gibt es definitiv zwei Möglichkeiten. Entweder, die ist einfach scheisse oder so genial, das ich sie nicht verstanden habe. Nach den Schlussbildern versucht man automatisch sich alles, was man vorher gesehen hat, irgendwie anders zusammenzureimen. Doch macht diese Auflösung so wirklich Sinn?

„Ein spannender Thriller auf den Spuren von Hitchcock und Polanski" steht hinten auf dem Cover. Na, da hat man sich ja gleich viel vorgenommen, wobei Polanskis Stil gar nicht so abwegig ist. Überhaupt ist die spanische Produktion von den Farben und Schnitten eher amerikanischen Filmen angepasst denn europäischen.

Die mir gänzlich unbekannten Schauspieler machen ihre Sachen sehr gut, wobei insbesondere Andori Gracia sehr viele Facetten seiner Figur aufzeigen muss und diese Gradwanderung überzeugend erledigt.

Trotzdem, die beiden Teile, in die sich der Film splittet, wollen irgendwie nicht ganz harmonieren. Zwar führt gegen Ende alles wieder zusammen, doch die Motive der Handlungsweisen von Gracias Charakter erschließen sich mir nicht. Es sei denn, das Ende ist wirklich so genial, dass ich zu blöd bin, es zu kapieren (dazu muss ich allerdings anmerken, den Film nach einer sehr stressigen Inventur gesehen zu haben).

Eine Bewertung soll ich jetzt auch noch abgeben. In meiner 105. Rezension lasse ich diese jetzt zum ersten Mal vollkommen offen, da man dem Film eventuell mit einer schlechten Note Unrecht tun könnte, da eben insbesondere der erste Abschnitt richtig klasse ist. Hier würden mich wirklich andere Meinungen von ofdb-Usern interessieren, also schreibt mir ruhig mal eine Email und klärt mich über Sinn und Unsinn des zweiten Teils auf.

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