Tobe Hooper hat es wieder getan. Nach seinem hoffnungsvollen „Toolbox Murders“ folgt mit „Mortuary“ wieder eine Enttäuschung. Zwar wird in den knapp 90 Minuten ein ordentliches Tempo hingelegt, aber den Rest kann man nahezu vergessen.
Leichenbestatterin Leslie zieht mit Sohn Jonathan und Töchterchen Jamie in eine Bruchbude am nahe gelegenen Friedhof. Die Leichenhalle ist im Gebäude integriert und somit haben wir eine geeignete Lokalität, um Kinder wohlbehütet und lebensfroh aufwachsen zu lassen.
Leslie (ganz übel gespielt von Denise Crosby) schneidet sich dummerweise am Schlüsselbund, das Blut läuft in einen Abfluss und somit kommen erstmals die üblen CGIs zum Vorschein, die im Verlauf noch schlimmere Ausmaße annehmen. Aber immerhin ist die Saat für das Böse ausgelegt.
Derweil ist Söhnchen Jonathan unterwegs in einem billigen Mampfladen und wird sogleich angestellt. Er lernt die hübsche Liz (Alexandra Adi, nicht nur niedlich, sondern auch ansatzweise darstellerisch talentiert) kennen, die ihm die mysteriöse Geschichte des Bobby Fawler auftischt, der als verschwunden gilt, aber nachts als Tunichtgut umherschleichen soll.
Der Sheriff sagt auch noch Tach und warnt vor poppenden Jugendlichen auf dem Friedhof (Friedhofsbabys) und prompt erscheinen drei solcher Typen des Nächtens auf dem Todesacker, verschwinden in einer Katakombe und waren nicht mehr gesehen. Denn an dieser Stelle setzt der Schnitt so abrupt ein, als wäre die FSK am Werk gewesen.
Richtig blöde wird es allerdings, als Mom Leslie mutiert und ihren Kindern nebst Freunden eine schwadde Teersuppe kredenzen möchte. Bis dahin hat man sich knapp eine Stunde solide unterhalten und auf eine plausible Storyline gehofft. Doch nichts hat einen Zusammenhang: Um und im Haus herum ranken moosähnliche schwarze Verästelungen, durch das Ankotzen von schwarzer Substanz mutieren Leute zu Zombies, zu denen urplötzlich auch der Sheriff gehört und fortan sind drei Jugendliche auf der Flucht vor Untoten.
Das Treiben nimmt eher unfreiwillig komische Züge an, wie in der Szene, als die kleine Jamie einem Untoten auf die Hand haut und dieser brüllt, als würde ihm die Leber herausgerissen.
Sicherlich gibt es Filme, die weitaus weniger Unterhaltung bieten, nur richtig spannend wird es nie und die Splatter-FX sind an einem Victory-Zeichen abzuzählen.
Und vor lauter Unwahrscheinlichkeiten und Logikfehlern hätte ich fast meinen guten Bourbon umgeworfen und das ist der Film nun wirklich nicht wert.
4 von 10 Punkten