Hinter "Happy End" verbirgt sich wahrlich ein kleiner Schatz, welcher nur darauf wartet entdeckt zu werden. Der Film entstand im Jahre 2003, als Regisseur Daniel Stieglitz gerade mal 23 Jahre alt war.
Mit einem äußerst minimalen Budget entstand auch ein durchaus spannender und ein an Gruseleffekten nicht sparsamer Film, welcher sich ohne weiteres an großen Produktion aus z.B. der USA messen kann. Genau diese Sparsamkeit verleiht ihm vielleicht auch die nötige Atmosphäre, welche den Zuschauer ohne weiteres in den Bann zu ziehen vermag. Es ist unglaublich mit welcher Intensität sich "Happy End" präsentiert. Zu Beginn des Filmes denkt man noch, man findet sich in einem typisch deutschen Filmobjekt á la "Supernase" oder ähnliches wieder. Ein schäbiger Golf, eine alte Bruchbude und ein ziemlich chaotisch wirkendender Hauptdarsteller.
Womit wir auch schon bei den Darstellern angelangt wären. Einige geben hiermit ihr Filmdebüt, der Großteil findet sich jedoch im zweiten Film seiner Karriere wieder. Aus diesem Grund mag man dem einen oder anderen auch ein paar Kleinigkeiten verzeihen. Hauptdarsteller Matthias Scherwenikas macht seinen Part im großen und ganzen sogar sehr gut. Irgendwie zum schreien komisch, schafft er es aber ebenso mit der nötigen Ernsthaftigkeit doch sein Teil zum Erfolg des Filmes beizutragen.
Die Story ist auch im großen und ganzen sehr gut durchdacht und verblüfft einen sogar als man das Ende des Streifens schon so gut wie vor Augen hat. Alles in allem ist sie auch relativ gut erzählt und zeigt auch keinerlei Lücken oder ähnliches auf. Auch evtl. Durchhänger was die Spannung betrifft, werden gekonnt umgangen.
"Happy End" ist wirklich ein kleiner Juwel des Deutschen Filmes. Jedes andere Werk aus Hollywood hätte von mir wohl max. eine 6/10 bekommen. Aber angesichts des minimalen Budgets und den Umständen der Entstehung, sowie aufkeimender Hoffnung demnächst mehr derartige gute Gruselkosten aus Deutschland erleben zu dürfen, fällt die Note doch etwas höher aus.