Franks Bewertung

starstarstarstar / 9

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Fuad Ramses, ein verrückter ägyptischer Delikatessenhändler, der in Florida lebt, versucht die Göttin Ishtar, deren Mumie er in seinem Keller verborgen hält, zum Leben zu erwecken. Dies soll in einem grandiosen Blutfest geschehen, in dessen Verlauf der Geist Ishtars in einen neuen Körper schlüpfen soll. Ramses begeht etliche Morde an jungen Frauen, denen er Leichenteile entwendet. Mit diesen Teilen formt er den neuen Körper für „seine“ Ishtar. Beim Bankett, das Ramses für Mrs. Freemont ausrichtet und das der Auftakt zum besagten Blutfest werden soll, wird er von Detective Thornton überrascht. Ramses flieht und stirbt einen grausamen Tod in einem Müllzerkleinerungswagen.

Herschell Gordon Lewis’ „Blood Feast“ stellt die Geburt des modernen Splatterfilms dar und ist gleichzeitig der Punkt, in dem das Genre seine Unschuld verloren hat. Von da an schrie alles nach Blut, das Grand-Guignol-Theater hieltt Einzug im Phantastischen Film und die Grenzen zur Gewaltpornografie wurden immer weiter geöffnet. Trotz der aus heutiger Sicht ungenügenden technischen und schauspielerischen Qualitäten hinterläßt „Blood Feast“ auch jetzt noch beim Zuschauer einen nachhaltigen Eindruck, der durch die äußerst realistisch in Szene gesetzten Verstümmelungen hervorgerufen wird. Hierbei bleibt die Kameraführung starr, wobei die Grausamkeit der Szenen in unfreiwillig komischem Widerspruch zu dem in der Art des Orffschen Schulwerks dargebotenen Soundtracks tritt. Zudem ist „Blood Feast“ schnittechnisch ebenso einfallsreich montiert wie die Wetterkarte der „Tagesschau“. Mit „Blood Feast“ begründet Ex-Porno-Filmer Lewis seinen Ruf als Hardcore-Horror-Filmemacher, der ihn schnell in die „Hall of Fame“ des Genres katapultierte. Die dargebotene Grausamkeit seiner Filme führte dazu, daß seine Werke in vielen Ländern nicht gezeigt werden und noch zu entdecken sind. Mit Thomas Wood, Mal Arnold, Connie Mason, Scott H. Hall, Lynn Bolton, Toni Calvert u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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