Das war er also. Der schockierendste Film überhaupt. Blood Feast. Schockierend war dies vielleicht anno 1963, als Gordon Lewis mit Blood Feast den ersten Splatter auf die Filmwelt loslies. Heute ist eigentlich nur noch schockierend wie schrecklich öde und trashig dieses ganze Werk inszeniert worden ist, was man in dem Enstehungsjahr bestimmt als absolut bahnbrechend, provokativ und todernst empfunden hat. Heute hat man mit Blood Feast allerdings den grössten Lacher der Trashfilmgeschichte, mit dem man so seinen Spass haben könnte.
Fuad Ramses ist Caterer und bekommt eines Tages eine Kundin, die für ihre Tochter eine Party veranstalten lassen will. Da Fuad Ramses einem ägyptischen Kult angehört, schlägt er der Kundin ein ägyptischen Festmahl vor, da diese etwas besonderes möchte. Rein zufälligerweise !!! studiert ihre Tochter Ägyptologie und stimmt mit dem Vorschlag ein. Der Kult handelt von der Göttin Ishtar, der Fuad Ramses unterworfen ist und ihr 30 weibliche Jungfrauen opfern muss. Für das ägyptische Festmahl geht Fuad Ramses im Ort auf Frauenjagd. Irgendwann bekommt der Polizist, der den Fällen nachgeht und auch zufällig der Freund der Tochterskundin ist, einen Einfall nachdem er rein zufälligerweise in seinem Ägyptologiekurs über den Kult von Ishtar eine Vorlesung gehört hatte.
Also ihr hört es. Die Story ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen und dient bloss als Mittel zum Zweck. Dabei stören allerdings diese ganzen „Zufälle“ der Atmosphäre die ohnehin schon durch die trashige Inszenierung, und der hölzernen Darstellung, der Dialoge und der miserabeln Darsteller kaum vorhanden ist. Blood Feast ist durch und durch ein Low – Budget Film, was man dem Film jeder Minute anmerkt. So gibt es in dem Film höchstens 20 Darsteller, Statisten in den Städten sind nicht vorhanden, die Kulissen sind überhaus billig, bringen den Charme der 60er Jahre aber gut rüber. Wobei sich H.G. Lewis allerdings grosse Mühe gegeben hat, sind die Goreeffekte, von Splatter kann man eigentlich kaum reden, aber für die damaligen Verhältnisse muss das ähnlich verstörend und schockierend gewirkt haben wie beispielsweise jap. Sickos dieser Zeit etc. So sieht man verhältnismäßig massig roten Körpersaft, der Splatter geschieht allerdings im Off, was man eingeblendet bekommt, ist das Ergebnis der Tat. Also abgetrennte Gliedmaßen, Kopfhälften usw. Heute wirkt das Ganze bloss noch belustigend und ist alles andere als schockierend. Aber für den ersten Splatterfilm dieser Art ist das hier gezeigte revolutionär für die Filmgeschichte und sollte für jeden Splatterfanatiker Pflichtprogramm sein.
Fazit:
Der Ursprung des Splatterkinos entpuppt sich als unfreiwillig komische Trashgranate die allersding öde inszeniert ist. Wegen des Urbonus allerdings Pflichtprogramm, Charme hat das ganze ohnehin, was fehlt sind leider Spannung und Atmosphäre.
7/10