Review

Das ist er also, der offiziell erste Splatter- bzw. Gore-Film überhaupt. Der Film, der uns wahrscheinlich all die netten Fulcis und Konsorten beschert hat. Für einige Fluch, für mich ein herrlicher Segen, der eine Verneigung in tiefstem Dank wert ist.

Die bluthaltigen Effekte waren damals (1963) was ganz neues, denn es wird gnadenlos auf abe Beine, ausgepulte Augen, Hirn- und Innereiengemansche draufgehalten. Zugegeben, heute sieht das Ganze nicht mehr erschreckend aus, denn die Effekte sind leicht als solche auszumachen, aber damals sah das sicherlich anders aus.

Je mehr man in den roten Farbtopf (der Kontrast zu den blauen Farben kommt sehr gut, wie ich finde) gegriffen hat, desto weniger hat man sich bei der Story bemüht: Ein Delikatessenhändler sammelt zu Ehren einer ägyptischen Göttin weibliche Einzelteile, um in einer Zeremonie, dem sogenannten Blood Feast (daher auch eventuell der Titel *g*), ein letztes Opfer zur Wiedererweckung der Göttin zu richten. Doch die Polizei ist ihm auf den Fersen. Das wars eigentlich schon und trotz der knappen Laufzeit (etwas über eine Stunde) hat der Film durch die maue Handlung an manch einer Stelle die ein oder andere Länge. Die Ermittlungen der Polizei sind hanebüchen, es gibt einige Unlogiken und soweiter und sofort, aber dadurch entsteht einiges an unfreiwilligem Humor und es würde mich nicht wundern, wenn es Leute gibt, die sich diesen Film gerne öfter in Gesellschaft mit dem ein oder anderen Bierchen anschauen.

Auch die Schauspieler fügen sich nahtlos in dieses Bild ein. Wirklich dolle Leistungen gibts nicht zu verzeichnen. Dafür aber einen herrlich überzogen agierenden Mal Arnold als Delikatessenhändler Fuad Ramses inklusive grau angemalten Brauen und Haaren, der auch für einige (unfreiwillige) Lacher gut ist.

Sehr gefällt mir die viel gescholtene Musik. Diese simplen Melodien, meist von einer Pauke oder einer Orgel produziert, verbreiten eine ganz eigene Schmuddelathmosphäre, die diesem Film einfach ausgezeichnet steht.

Insgesamt ist dies ein Pflichtfilm für Freunde des Genres, auch wenn (oder gerade weil) er heute eher lustig anzuschauen ist. Man kann aber nicht verleugnen, dass er wegweisend für ein bis dato nicht vorhandenes Genre war und wir ihm viele (mal gelungene, mal weniger gelungene) Nachfolger verdanken. Vielleicht ist das der Grund, dass er bei manchen Leuten auf dem Kiecker zu stehen scheint und demzufolge von einer Beschlagnahmung nicht verschont wurde. Armes Deutschland...

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