Review

So, das ist er also: Der erste Splatterfilm ever! Die Mutter des Gore!
Ich hab mich aber sehr darum bemüht diesen historischen Aspekt beim Kucken außer Acht zu lassen,
auch wenn man BLOOD FEAST einen gewissen Kultstatus aber wohl kaum streitig machen kann...

Die Story in Kurzform:
Fuad Ramses besitzt ein Lebensmittelgeschäft und führt nebenbei auch einen Catering-Service.
Allerdings hat der gute Herr auch eine gewaltige Schraube locker: er ist der festen Überzeugung die alt-ägyptische Gottheit Ishtar durch die Aufführung eines "Blood Feasts" (= eines "Blut-Festmahls") wieder lebendig machen zu können.
Und jetzt kommt's: die Zutaten für dieses Festmahl sind junge, hübsche Damen...

Der Killer: ein wahsinniger Fanatiker.
Seine Opfer: blutjunge, meist nur leichtbekleidete Schnecken...
... was will man mehr!?

Die ohnehin schon recht dämliche Story wurde filmtechnisch natürlich noch übelst lächerlich umgesetzt:
Was als erstes ins Auge springt sind die schludrige Kameraführung und die fast schon absichtlich schlecht agierenden Laiendarsteller.
Beides kann nicht auf die frühe Entstehungszeit des Films geschoben werden, sondern weist eindeutig auf Unfähigkeit hin,
was dem Streifen aber ein schön schmuddeliges Flair verleiht und ihn mir sehr sympathisch macht.

Nun aber zum Wichtigsten, zu dem, was dem Streifen seinen Rang und Namen verschafft hat:
dem SPLÄDDoÖR.
... okay, ich sag's einfach frei heraus: Splatter kann man das, was einem hier geboten wird, eigentlich nicht nennen.
Die Gewaltszenen schauen hier alle ungefähr so aus, dass unser Herr Ramses an einem sich im Off befindenden Opfer rumfuhrwerkt und dann plötzlich ein blutiges Stück Fleisch zwischen den Fingern quetscht.
Von Splatter-"Effekten" kann hier also eigentlich nicht die Rede sein,
da BLOOD FEAST über ein paar rot angemalte Requisiten und einige gorige Make Up-Spielereien einfach nicht hinauskommt.
Mit späteren Herschell Gordon Lewis - Filmen, wie "Wizard of Gore" oder "Gore Gore Girls", in welchen Ausweidungen und ausgestochene Augen fast schon etwas Alltägliches sind, kann man das hier Gebotene also nicht vergleichen.
Aber Leute, nicht böse sein: es handelt sich hierbei ja lediglich um die ersten Gehversuche des Splatterfilms...

Auch wenn BLOOD FEAST Splatterfans also enttäuschen dürfte, ist er, wenn man ihn als Trashfilm sieht um so sehenswerter.
Wer nämlich eine kleine Vorliebe für filmische Ausrutscher hat, der dürfte an der billigen Machart, den dämlichen Darstellern und der sleazigen 60er-Jahre-Optik durchaus Gefallen finden.

Mein Fazit:
Die Geburtsstunde des Splatters kommt eher einem TRASH FEAST als einem Blutbad gleich.
Macht aber nix: BLOOD FEAST ist dennoch ein sehr sehenswertes Filmchen dessen billige Machart und trashiges Flair sehr sympathisch rüberkommen.
Mein Urteil: "Passt scho'!"

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