Review
von Leimbacher-Mario
Zwei blutgeile Amateure
In "Last Boy Scout" trifft im stickigen Los Angeles ein erfolgloser Privatdetektiv auf einen Ex-Football-Spieler, dessen Freundin von zwielichtigen Gestalten erschossen wird, sodass das gar nicht so ungleiche Paar die Verfolgung aufnimmt und einer mittelgroßen Verschwörung auf die Füße tritt...
"Lethal Weapon" in brutaler, "Die Hard" in heißer, "The Nice Guys" in böser - dieses Duo Infernale kann ich mir immer wieder geben, ohne dass die Langeweile es auch nur wagt, an der Tür zu klopfen. Die sonnengetränkte Stadt der Engel, in den Kopf gerammte Nasenbeine, Willis abgefuckt wie nie, die junge Halle Berry, Damon Wayans als weit mehr als nur ein Sidekick - "Last Boy Scout" ist hart, böse und trotzdem höllisch spaßig. Ein Männerfilm vor dem Herrn. Buddycop-Ballerei aus allen Rohren, denen aus Eisen sowie den fleischigen. Muss man nicht toll finden, sollte man aber toll finden dürfen. Heutzutage wird sowas nicht mehr gemacht. Handgemacht, arrogant, ohne Umwege. Macht Fun, ist laut, stinkt gut, hat kaum Manieren, sieht aus wie eine Nike-Werbung. Tony Scott in his f*cking Prime.
Fazit: eine der unterschätztesten Actiongranaten, nicht nur seines Jahrzents. Die Chemie rockt, Willis war nur einmal in seiner Karriere klar besser und der wilde Machoritt macht einen Königshaufen auf Political Correctness. Einer meiner kaltschnäuzigen Lieblinge zum immer wieder sehen!