Seit Jahren versetzt die Bestie von Gévaudan im 18. Jahrhundert einen ganzen Landstrich in Angst und Schrecken. Mehr als 100 Menschen hat das sagenumwobene Untier bereits auf dem Gewissen. Jetzt soll ihr endlich der Garaus gemacht werden. Der König schickt seinen besten Mann, den mit allen Wassern gewaschenen Haudegen Fronsac, der mit seinem getreuen Begleiter, dem Indianer Mani, in die unheilvolle Gegend reist. Dort stroßen die beiden auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens und geraten wiederholt in Lebensgefahr. Bis sich herausstellt, dass die Bestie nicht die einzige Ausgeburt der Hölle ist, die die Gegend unsicher macht.
"Pakt der Wölfe" ist ein Film, dem man nicht einem bestimmten Genre zuordnen kann, vermischen sich hier doch Grusel-und Fantasy Elemente in einem mittelalterlichen Ambiente. Gerade diese Kombination aus mehreren Genres ist es, die dem Film etwas absolut Aussergewöhnliches verleiht und eine unglaubliche Faszination entfaltet, der man als Zuschauer ganz automatisch erliegt. Das liegt auch sicherlich an der mystischen Note die der Geschichte beiwohnt, teilweise wird man auch in gewissen Passagen an einen Film wie "Sleepy Hollow" erinnert, denn auch vorliegendes Werk lässt größtenteils den Eindruck eines Horror-Märchens entstehen. Mit wirklich authentischen Sets und Kulissen wird man in das Frankreich des 18. Jahrhunderts versetzt, in dem eine unbekannte Bestie einen ganzen Landstrich in Angst und Schrecken versetzt. Allein diese Bestie sorgt schon für die ungeteilte Aufmerksamkeit des Betrachters, denn ganz bewust wird deren Identität doch lange Zeit im Dunkeln gelassen. Durch diesen Aspekt baut sich ein enormer Spannungsbogen auf, ist man doch merklich erpicht darauf, das Monster einmal zu Gesicht zu bekommen.
Bis es jedoch soweit ist vergeht eine geraume Zeit, die einem allerdings keineswegs langweilig vorkommt, denn der Aufbau der Story kann als sehr gelungen angesehen werden. Dabei herrscht ganzzeitig eine sehr mysteriöse Grundstimmung vor, denn die Zusammenhänge der blutigen Morde sind nicht zu erkennen. Erst im Laufe der Zeit lüftet Regisseur Christophe Gans das gut gehütete Geheimnis häppchenweise und gibt dem Zuschauer immer nur soviel Informationen, das man sich stückchenweise einer Wahrheit nähert, die man beim besten Willen nicht vorhersehen konnte. Trotz der eher ruhigen Erzählweise der Geschichte entfaltet sich ein hohes Maß an Intensität, die Ereignisse gestalten sich extrem spannend und sorgen für ein ganzzeitig erstklassiges Filmerlebnis.
Ganz nebenbei enthält der Film auch noch etliche sehr sehenswerte Action-Passagen, für die in erster Linie Mark Dacascos verantwortlich zeichnet, der hier eine gelungene Kostprobe seiner Kampfsportfähigkeiten zum Besten gibt. Gleichzeitig ist auch er für den mystischen Touch verantwortlich, der dem Story-Plot die ganze Zeit über beiwohnt. Schon sein exotisches Äusseres ist ein herrlicher Kontrast und wirkt wie ein willkommener Farbtupfer im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Dacascos überzeugt durch sein fast schon asketisches Auftreten und verleiht dem Geschehen eine äusserst mysteriöse Note, diverse Passagen des Filmes erhalten durch ihn und seine geheimnisvoll anmutenden Handlungen eine herrlich bedrohliche Note, die dem Gesamtwerk sehr gut zu Gesicht stehen. So ergibt sich letztendlich ein Gesamtwerk, das einen wirklich erstklassigen Eindruck hinterlässt und Filmkost der Extraklasse anbietet, die auch nach mehrmaligem Anschauen nichts von ihrem Reiz verliert. Dazu trägt auch die Auflösung der Ereignisse bei, die nicht einfach an den Haaren herbeigezogen erscheint, sondern vielmehr einen gut durchdachten Eindruck beim Betrachter hinterlässt.
Christophe Gans ist mit "Pakt der Wölfe" ein in allen Belangen großartiger Film gelungen, der eine gelungene Mixtur aus mehreren Genres darstellt. Eine spannend aufgebaute-und sehr gut durchdachte Geschichte, herrliche Kulissen und erstklassige Darsteller sorgen dabei für ein rundum Sorglos Paket, das auch bei einer Laufzeit von gut 140 Minuten keinerlei langatmige Passagen beinhaltet. Dafür sorgt schon der gekonnte Geschichtsaufbau, der sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr in eine Richtung entwickelt, die man zu Beginn unmöglich vorhersehen kann. Was am Anfang noch wie eine Mordserie eines unberechenbaren Tieres aussieht, erhält zum Ende hin eine vollkommen andere Bewandnis wenn man erst einmal die Gesamtzusammenhänge des Geschehens erkennt. Darin besteht die große Stärke dieses Filmes, der wirklich keinerlei Schwachstellen erkennen lässt und in dem viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen müssen um ein großes Geheimnis zu hüten, das sich vollständig anders gestaltet, als man es vermutet hätte.
Fazit:
"Pakt der Wölfe" ist ein absolut faszinierender Genre-Mix, den man sich in regelmäßigen Abständen immer wieder gern anschaut. Hier wird beste-und spannende Unterhaltung auf höchstem Niveau geboten und eine mysteriöse Geschichte zieht einen unweigerlich in ihren Bann. Eine grandios aufspielende Darsteller-Riege, herrlich authentische Kulissen und gelungene Kampfeinlagen ergeben ein Gesamtpaket, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann.
9/10