„The Diane Linkletter Story“ ist ein früher Kurzfilm des Trash-Genies John Waters, in der Hauptrolle besetzt mit Divine – Der legendäre Travestie-Künstler Harris Glenn Milstead war gemeinsam mit Waters Mitglied in der chaotischen Filmtruppe Dreamlanders und übernahm bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1988 die Hauptrolle in jedem Waters-Film (Ausnahme: „Desperate Living“).
Leider ist dieses Frühwerk nur in extrem schlechter Bildqualität erhalten und ziemlich selten, dürfte von daher nur interessant sein für Fans des Gespanns Waters/Divine. Die sollten aber alles daran setzen den Kurzfilm zu sehen denn im Gegensatz zu den anderen Frühwerken deutet "Diane Linkletter" das an was in den Langfilmen folgen sollte.
Bereits die Credits, die auf Pappmache aufgeschrieben sind und per Hand auf die Kamera gerichtet werden, lassen erahnen welch anarchischer Wahnsinn den Zuschauer erwartet. Divine frönt schon im Vorspann hemmungslosem Drogenkonsum und zeigt schon mal die Richtung vor in welche der Humor in den folgenden Filmen wie „Mondo Trasho“, „Multiple Maniacs“, „Female Trouble“ oder „Pink Flamingos“ noch gehen sollte.
Diese Meisterwerke werden natürlich noch nicht erreicht doch die subversive Respektlosigkeit ist mehr als nur in Ansätzen zu erkennen. Eigentlich handelt es sich bei „The Diane Linkletter Story“ um eine obskure Familiengeschichte, in der die amerikanischen Familienwerte gehörig durch den filmischen Dreck gezogen wird. Dermaßen wild wie in späteren Produktionen geht es wie bereits gesagt nicht zu, bösartige Seitenhiebe gegen die Spießbürgerlichkeit und eine frühe aber charakteristische Performance von Divine können schon für einige Lacher sorgen.
Filmisch ist „Diane Linkletter“ eine Katastrophe, Schnitt und Kamera kann man nur als abenteuerlich bezeichnen und eine richtige Story ist nicht vorhanden. Da die Laufzeit gerade mal acht Minuten beträgt kann man natürlich nicht von niedrigem Unterhaltungswert sprechen, wirklich schnell geht die Laufzeit aber nicht vorüber. Das Ende ist allerdings sehr gelungen und alleine dafür lohnt sich der Konsum dieses Frühwerkes vom Trashpapst.
Fazit: Für Fans ein Muss, allen anderen sei alleine schon aufgrund der miesen Qualität des Filmmaterials abgeraten.
6,5 / 10