Wow, Tony Jaa ist einer der beeindruckensten Kämpfer der heutigen Zeit. In seinem neuen Film Revenge of the Warrior ist sein Können nach Ong Bak wieder einmal unter Beweis gestellt worden. Mit Revenge of the Warrior ist ein Titel erschienen, der nicht nur für Martial Arts Fans, sondern für die gesamte westliche Welt einen Blick wert ist. Der Film handelt von alten thailändischen Traditionen, über Freundschaft und die Stärke, die diese in jemandem hervorruft. So gilt der Elefant in Thailand als Familienmitglied und wird geehrt wie kein anderes Tier. Eine Gruppe von "Wilderern" fängt und verschleppt den Elefanten-Bruder von Tony Jaa und dieser legt alles daran den Elefanten aus den Klauen der Diebe zu entreißen. Auf dem Weg dorthin wird er von vielen Gefahren und von Vorurteilen aufgehalten und muss sich diesen stellen. Das geschieht im vom Tony Jaa gewohnt herben Kampfstil und wird extrem realistisch dargestellt. Man kann sich als Zuschauer selbst vorstellen wie hart ein Kick oder ein Schlag wirklich sein muss, wenn der Gegenüber sein Handwerk beherrscht. Daher betitele ich Revenge of the Warrior als den Kampfsportfilm der letzten Jahre, denn keiner wurde so gut und sogleich so ernst aber dennoch humorvoll dargeboten wie dieser Film. Ong Bak hatte das Problem, dass sich zwischen den sehr guten Kämpfen eine langweilige, dahinschleppende Geschichte befunden hat. Dieses Problem wurde in Revenge of the Warrior gänzlich beseitigt. Zum einen ist da die sehr viel interessantere Geschichte um eine Freundschaft, die man nicht einfach verlieren will. Zum anderen ist der Film meiner Meinung nach viel professioneller aufgemacht als Ong Bak. Man hat das Gefühl in einem richtigen Film und nicht nur in einer Zusammenfassung von Kampfszenen zu sitzen, auch wenn man speziell an der Kameraführung den technischen Fortschritt aus amerikanischen Produktionen sieht, welcher aber nicht ins Gewicht fällt. Die Geschichte bildet allerdings nur einen kleinen Teil eines großartigen Films. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf den Kämpfen, welche super synchron und echt wirken. Vorallem die Vielfalt der Gegner ist in keinem Film so ausgeprägt gewesen wie in diesem. Die Gegner wirken alle auf eine Art und Weise gefährlich aber häufig unterlegen. Das führ vorallem dazu, dass das Prinzip "Erst bekommt der Hauptcharakter die Hucke voll und dann, aus unerklärlichen Gründen, gewinnt er dann irgendwie doch noch" nicht zum Tragen kommt. Man hat eigentlich immer das Gefühl, dass Tony Jaa der bessere Kämpfer ist. Die einzige Szene in der sich das ändert ist der Final Fight, welcher von ausgesprochener Qualität und Aggressivität geprägt ist. So muss sich der Hauptdarsteller übermächtigen Kolossen stellen (zu denen übrigens auch Germany's strongest man Heinz Ollesch gehört^^) und muss diese mit einigen Tricks besiegen.
Durch diese Vorteile kann man eigentlich sagen, dass man einen, für das Kampfsport Genre, perfekten Film hat. Zwar kann man hier und da Schwächen in der Geschichte (vorallem in den Gesprächen) vorfindet. Aber bei diesen Filmen ist eine sehr gut durchdachte Geschichte schon sehr starke Mangelware und daher werde ich dem Film diese minimalen Defizite verzeihen.
Für Kampfsport und "Le Parcours" Fans ein Muss, Actionfans und Kinoliebhaber dürfen allemal auch reinschauen. Der Film wird leider (wie ich erfahren habe) an den deutschen Kinos übelst floppen; eigentlich Schade, denn die Verbesserungen zu älteren asiatischen Schinken ist nicht von der Hand zu weisen und sollte auch dem entsprechend gebührend empfangen werden...
Fazit:
+Tony Jaa
+geniale, abwechslungsreiche Fightszenen
+großartiger Endkampf
GESAMT:8/10