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Remake des Schlägerfilms “Ong Bak”

Thailand ist kein reiches Land, daher ist es auch nicht zu erwarten, daß man für Drehbücher viel Geld zur Verfügung hat. Aber die Wiederverfilmung eines nicht allzu alten Streifens mit fast der gleichen Handlung innerhalb weniger Jahre ist schon dreist. Dennoch macht der Film Spaß, und das liegt ausschließlich an den hervorragenden Schlägereien, Sind wir doch einmal ehrlich: fast alle Filme der späten Achtziger Jahre hatten auch ein ziemlich ähnliches Drehbuch, stets ging es darum, daß ein einzelner Held – van Damme, Seagal, Schwarzenegger und Konsorten – einen Anlaß fand, mal so richtig zuzuschlagen, wobei der Anlaß zumeist im Tod einer dem Helden verwandten oder zumindest weitgehend bekannten Person lag. Und all diese Filme waren vergnügliche und kurzweilige Unterhaltung, nach dem Sinn fragte niemand – der geneigte Fan möge doch hierzu die vielen Reviews zu den Genrefilmen lesen. Warum also die ganze Aufregung um den neuesten Streich mit Tony Jaa?

Dieser wächst in einem Dorf auf, inmitten von zahlreichen Elefanten, die er tief in sein Kämpferherz geschlossen hat. Als nun zwei der Dickhäuter von skrupellosen Betreibern eines Feinschmeckerlokals zur Speisekartenbereicherung nach Australien entführt werden, macht sich der einfache Dörfler auf, die Tiere wiederzubeschaffen. Und dabei gerät er unversehens in die Auseinandersetzungen zweier Gangsterbanden um die Vorherrschaft in Sydney. Das ist auch gut so, denn dadurch gibt es viele Feinde, die es nach und nach in bester Konsolenspielmanier auszuschalten gilt. Ein klein bißchen Unterstützung erhält der Held durch einen Polizisten, der aufrechten Herzens ist und der Bestechlichkeit beschuldigt wird, denn auch die örtliche Polizei steckt mit den Gangstern zum Teil unter einer Decke. Viele knochenbrechende Schlägereien später nun ist zumindest ein Elefant wieder auf dem Rückweg ins Dorf, die Bösen sind tot, der Polizist von den Vorwürfen reingewaschen und der Held ein glücklicher Mensch.

Genau, den gleichen Plot haben wir in „Ong Bak“ gesehen – man tausche lediglich den Elefanten gegen den Kopf einer Statue und verlege die Handlung nach Sydney, dazu noch ein bißchen Triadenfirlefanz und fertig ist der Neuaufguß. Macht aber nichts, denn man will vor allem eines sehen: Tony Jaa, wie dieser sich mit variablem Muay Thai durchsetzt und Knochen um Knochen bricht. Die Schlägereien sind wunderbar in Szene gesetzt, nicht innovativ, von den Gegner her aber sehr vielseitig. Jaa muß so einiges einstecken, aber wenn ein Mann ein Ziel hat, dann ist er durch nichts zu stoppen. Schauspielerisch ist natürlich allerhand im Argen, wir sehen Darsteller, die man sogleich vergißt – aber das war in den alten Actionstreifen auch nicht anders. Tony Jaa erledigt seinen Auftrag, wirbelt durch die Reihen der Bösen, daß es eine wahre Freude ist, und hier endet auch die Mäkelei an der rudimentären Story. Schön wäre es nun, wenn bei seinem nächsten Film zumindest ein bißchen Mühe auf das Drehbuch verwandt würde, denn ansonsten verliert die Faszination des Thailändischen Kickboxfilms schnell ihren Reiz. Hier noch ganz knappe 8/10.

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