Review

Hinter der scheinbar seriösen Fassade der Chronos Corporation stecken in Wahrheit die Zoanoids, Hybrid-Wesen außerirdischen Ursprungs, die seit Urzeiten unerkannt unter den Menschen leben und im Geheimen nach der Weltherrschaft streben. Fulton Balcus, oberster Zoalord, schickt nun seine Handlanger los, damit diese ihm die "Guyver"-Einheit herbeischaffen, eine biomechanische Alien-Superwaffe, die ihren Träger fast unbesiegbar macht und die er doch ganz gerne in seinen Händen hätte. Doch - oh je - der "Guyver" landet zufälligerweise im Besitz des Kampfsport-begeisterten Teenagers Sean Barker, der prompt mit ihm verschmilzt und Balcus und seiner Mutanten-Bagage als Quasi-Superheld im Ganzkörper-Panzer ordentlich Paroli bietet... Eigentlich wäre "Mutronics - Invasion der Supermutanten" (der deutsche Titel ist mal wieder heftig drüber!) ja eine ganz passable Realfilm-Adaption der zugrunde liegenden Manga- und Anime-Vorlage "Bio-Booster Armor Guyver", wenn er denn nur mal durchgehend einen einheitlichen Ton treffen und nicht permanent zwischen ernsthaft-düsterem Sci-Fi-Horror und vermutlich witzig gemeintem Kinderkram hin und her mäandern würde. Das mit vielen blöden Gags und Sprüchen gespickte Monster-Gebalge erinnert da teilweise fast schon an einen Kiddie-Krempel wie "Power Rangers", während ein paar der von den F/X-Wizards und Regie-Debütanten Screaming Mad George und Steve Wang eingebrachten, brutal-blutigen Momente und bizarren Transformations-Sequenzen in den Bereich "graphisch" fallen und mal eher nix für die ganz Kleinen sind. So ist dann auch nicht ganz klar, welche Zielgruppe hier eigentlich angesprochen werden soll, zumal sich auch über die Besetzung mit kultigen Genre-Akteuren wie Mark Hamill, David Gale, Michael Berryman, Jeffrey Combs und Linnea Quigley (die hat 'nen Cameo-Auftritt und darf mal wieder kräftig rumkreischen) ja wohl eher nur die erwachsenen Rezipienten freuen dürften. Zwiespältig. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass "Mutronics - Invasion der Supermutanten" durchaus den Eindruck macht, als hätte Produzent Brian Yuzna ausreichend Kohle in ihn gebuttert, denn läppisches Z-Grade-Flair (wie es dem Inhalt eher gebühren würde) umweht die Chose nun wirklich nicht... und tatsächlich fand ich den Streifen bei der Erstsichtung als dummer Teenie vor mehr als dreißig Jahren wegen der vielen phantasievollen Creature-Designs und den coolen Monster-Kostümen zugegebenermaßen auch noch viel besser. Die Fortsetzung "Guyver - Dark Hero" von 1994 toppt den hier (trotz sichtlich geringerem Budget) allerdings in allen Belangen.

5/10

Details
Ähnliche Filme