Day of the Dead: Contagium (2005)

Bei "Day of the Dead - Contagium" sieht man mal wieder, was die falsche Titelwahl alles anrichten kann.  Immer wieder wird dieser Film mit dem guten (manchmal aber auch etwas langatmigen) "Day of the Dead" von dem Vater der Zombies George A. Romero verglichen.

Auch bei den Berichten hier bei Filmundo liest man immer wieder, daß Contagium einfach nicht an "Day of the Dead" rankommt und deshalb der größte Mist ist. Hätte der Regisseur den Film einfach nur einen belanglosen Titel wie z.B. "Zombies - Contagium" gegeben, wäre bestimmt eine bessere Bewertung rausgekommen.

"Contagium" ist meiner Meinung nach (und ich kenne sehr viele Zombie-Filme, worunter auch die Klassiker aus den 80ern zählen) gar nicht so schlecht geraten, wie sein Ruf ihm vorauseilt.

Die Story geht für einen Zombie-Film in Ordnung und bietet durch die Gedankenübertragung der Infektionsauslöser noch einen gewissen Reiz. Man bedenke: Auch Romero`s Klassiker hatten bei der Story nicht viel zu bieten. Bei Zombiefilmen finde ich das auch gar nicht so wichtig.

Bei der Syncro hat sich der deutsche Anbieter MIB durchaus ins Zeug gelegt. Auch wenn man sie nicht immer als gelungen bezeichnen kann, geht die Syncro über das gewohnte Maß bei MIB hinaus und man kann sogar eine gewisse Sympathie zu den Charakteren entwickeln.

Die Effekte gehen auch in Ordnung und fallen relativ hart aus. "Contagium" hat natürlich kein hohes Budget, was auch ganz klar ersichtlich ist. Aber auch viele Zombie-Filme von früher hatten sichtlich kein hohes Budget zur Verfügung und dennoch konnten sie unterhalten und sind zu Klassikern geworden.

Man nehme nur "Zombies unter Kannibalen" oder "Hölle der Lebenden Toten". Story gleich null - Budget nur wenig darüber. Es wurde mit Puppen und etwas Latex gearbeitet. Die Darsteller gehörten auch zu der unbekannteren Sorte. Splatter-Papst Lucio Fulci arbeitete auch mit unbekannten Akteuren. Dennoch werden diese Filme von Liebhabern heutzutage in den siebten Himmel gehoben.

Wenn die heutigen Jugendlichen neue Filme ansehen (die sie natürlich aus dem Internet gezogen haben, denn selber will man ja dafür kein Geld ausgeben), sind sie viel zu verwöhnt von den großen Produktionen. Alles muß top sein, alles muß stimmen. Da haben es die kleinen Produktionen natürlich sehr schwer mitzuhalten.

Meine Empfehlung bei "Contagium" an die Zuschauer ist: Einfach mal die Erwartungen etwas zurückschrauben, nicht mit anderen Filmen vergleichen, sondern als Eigenwerk betrachten - und schon kann man sich gut unterhalten fühlen.

6 / 10