Ok. Nach vielen nicht sonderlich guten Kritiken (nett gesagt) musste ich mir als Zombie-Allesgucker doch auch diesen Streifen zu Gemüte führen.
"Die Probe war also all die Jahre da wo wir sie vermutet hatten."
Aber erst mal zur Story von Day of the Dead 2: Contagium.
Am Anfang geschieht altbekanntes während einer Rückblende in die 60er: Zombie-Seuche im Krankenhaus, Eingreiftruppe, Chaos. In all dem Spaß schnappt sich ein Pfleger auch noch eine Pulle Zombievirus und scheint es auch fast zu schaffen, da stolpert er, verliert die Flasche und wird von der Armee auch fluchs erschossen.
Schnitt und wir haben "heute". Sofort finden die Insassen der nun dort beheimateten Nervenheilanstalt das Zeug, öffnen es, infizieren sich und der Oberarzt murmelt: "Oh mein Gott...(ich weiß um was es hier geht)!" und lässt den oben zitierten Spruch ab. Zwar handelt sich bei dem "da" nur um eine zehn Quadratmeter große Fläche und die Flasche lag halb in einem Busch, aber klar, sowas kann einer gesamten Militär-Einheit ja mal passieren wenn man im Zombie-Kill-Stress ist.
Wie es jetzt mit der Story weitergeht dürfte in einem "normalen" Zombiestreifen klar sein, hier aber nicht. Oh-hoho-nein!
"Day of the Dead 2? Contagium? DAY OF THE DEAD?"
Erstmal generell: Mit Romeros genialem Day of the Dead hat der Streifen nicht einmal das allergeringste gemein, nicht einmal die Zombies.
Irgendwie scheint sich die Taurus-Schmiede die Rechte an dem Titel gesichert zu haben, wie auch immer die das gemacht haben, denn wenn Return of the living dead schon vom Meister (Romero) nicht gemocht wurde, was sagt der rüstige Zombiedompteuer wohl zu diesem Titelchaos?
Aber wir waren bei "richtigen Zombies". Hat hier ein Doom - Der Film gesehen, irgendeiner?
Zumindest die beiden Regisseure, die diesen Streifen ja "über 5 Jahre zusammen entwickelt haben" wollen, laut Making of, haben sich Doom wohl des öfteren angesehen. Genau wie dort ist der eigentliche Virus mehr so eine Art "Bio-Booster", der halt böse Leute in böse Zombies und gute Typen in gute Zombies. Hört sich komisch an, ist aber so.
Welche Variante nun zuerst da war, Doom oder Day2, dass weiß keiner und mal unter uns: Will das überhaupt jemand? Beide Ideen waren in den entsprechenden Filmen mehr schlecht als recht umgesetzt und auch total unpassend. Hier leider noch mehr als bei Doom.
Also stellt man sich besser schon vorher auf größtenteils redende Zombies und noch billigere Effekte ein, denn die sind einfach nur aus der untersten Schublade der Schminkkunst.
Der "Mettgut" Zombie, ein Typ der sich nach dem Biss in einen undefinierbare Fleischmasse verwandelt, sieht dann nur noch lächerlich aus. Frei nach der Marke "Mama, die haben Gehacktes auf mich geklebt!"
"Dr. Hiller sieht Menschen nur als Teil eines Projektes. Er hat kein Herz, davon bin ich überzeugt!"
Aber dank der merkwürdigen Dramaturgie kommen die "eigentlichen" Zombies auch nur im letzten Viertel vor. Als Vor-Vorspanns-Sequenz gibt es halt das typische Zombie-Ausreuchern, was ganz knapp am D-Movie vorbeischliddert, aber je mehr man von dem eigentlichen Streifen gesehen hat, so besser und besser wird diese Sequenz im Nachhinein.
Sind wir mal in der Hauptstory angelangt bekommt man auch schon die volle Breitseite unerbelichteter Doofsköppe serviert. Manch ein Darsteller schafft sogar noch den Hauch einer Sympathie zu erhaschen, wird aber genadenlos von dem extrem dürftigen Drehbuch überrollt, was die Wächter auf tumbe Sadisten, die meisten Insassen auf ultra-nervige Psychos und die Ärzte zu pseudo-sinistren Idioten hochstilisiert.
Selten war es sogar im Zombiegenre so ein Krampf den verschiedenen Figuren bei ihrem Treiben zuzuschauen.
Wenn dann auch noch sinnlose Handlungen (Spion allein im Zimmer mit Virus lassen), sinnlose Spezialeffekte (billigste CGI-Funken fliegen herum) und sinnlose Nebenhandlungen (jungfräuliche Geburt dank Zombieserum?) zusammenkommen, so nennt man das "Kaum zum Aushalten!", hier aber mal netterweise "Showdown" betitelt.
Aber mal unter uns: Ich bins langsam Leid über diesen Streifen zu sprechen. Day of the Dead: Contagium kann leider auf weiter Flur nicht im Geringsten überzeugen. Die "originellen", aber zumindest neuen Ansätze gehen komplett unter nervigen Figuren und dummer Handlung unter. Und wie man sich erdreißten kann das Ganze dann auch noch DAY OF THE DEAD zu nennen?
Keine Ahnung.
Außer das am Schluss natürlich die, oh ja, eine große Überraschung, am Ende steht mal wieder eine neue Zombie-Epidemie mit anscheinend globalen Ausmaßen. Sollte das hier also womöglich ein Prequel sein? Ich hoffe nicht.
Als Zombiefan hatt man es halt nicht leicht. Egal. Ein weiterer Film in der Sammlung. Und sehen wir es positiv: Hier nach wirkt so ziemlich jeder andere Untote "frisch" und "unterhaltsam".