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In "Contagium" geht es mal wieder um Zombies. Doch dieses mal wird das Thema nicht aus der Perspektive irgendwelcher Leute gezeigt, die lediglich überleben wollen, sondern aus der Sicht der zu Zombies Werdenden selbst. Aufhänger für die Geschichte ist ein Behälter gefüllt mit dem "Erreger", der in einer Klinik geöffnet wird.

Anfangs, nach dem Prolog, fällt recht schnell auf, dass der Film sich Zeit nimmt, die verschiedenen Charaktere auszuleuchten. Man fühlt sich sogar ein bisschen an den Filmklassiker mit Jack Nicholson errinnert. Nach und nach lernt man die Persönlichkeiten der unterschiedlichen Personen kennen. Doch nimmt sich der Film für diesen Einführungsteil tatsächlich zu viel Zeit. Einige Szenen wirken absichtlich in die Länge gezogen und lassen vermuten, dass das Script zu dürftig gewesen ist.

Die Spannungskurve wird gut aufgebaut, indem nach einer gewissen Zeit ein Countdown von vier Tagen gestartet wird. Da der Film sich aber ausschließlich mit der Entwicklung der Menschen zu Zombies befasst, findet die Spannungskurve keinen richtigen Höhepunkt. Das Ende wirkt lasch und unbefriedigent.

Die Darstellungsweise ist durchschnittlich: Die für Zombiefilme häufig eingesetzte Handkamera glänzt bis auf den Anfang lediglich durch Abwesenheit. Ansonsten sind die Perspektiven zweckdienlich und die Schnitte fast immer gut passend. Die Effekte sind aber eher schlecht. Zwar vermag ein zu einem einzigen Bluthaufen mutierter Wärter durch sein Design noch ordentlich zu gefallen, aber alles, was mit dem Computer erstellt wurde, missfällt. Als sich zum Beispiel der "Erreger" ausbreitet, geht einiges an Glaubwürdigkeit flöten. Die Darsteller sind von unterschiedlicher Leistung, doch lässt sich pauschal sagen, dass die Personen, die mehr zu sagen haben, auch eher schlecht rüberkommen, bis auf einige Ausnahmen. Die gutaussehende Schwester zum Beispiel hat bis auf ihr Äusseres nicht viel zu bieten, doch fällt das ob ihres niedrigen Dialoganteils nur geringfügig auf. Der böse Klinikleiter, an sich sehr klischeehaft, wird hingegen unterhaltsam gespielt.

Der Sound des Films entspricht schon eher dem, was man von einem Zombiefilm erwartet und besteht aus düsteren und atmosphärischen Klängen. Doch die Toneffekte sind nicht gerade prickelnd. Das fällt besonders dann auf, wenn ein Schuss abgefeuert wird, denn nur ein laues "Poff" beschreibt das austreten und aufschlagen eines Projektils.

Insgesamt also ein eher mittelprächtiger Film, der das Zombiegeschehen mal aus einer anderen Perspektive zeigt. Er nimmt sich fast schon zu viel Zeit für die Charaktere und kommt deshalb später nicht richtig in Fahrt. Aber auch richtige Designmacken trüben das vermeintliche Vergnügen. Aus der Idee hätte man durchaus viel mehr machen können.

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