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Inhalt:

China in einer frühen Epoche. Chief Jin Te Tien (Yang Chih Ching) ist das Oberhaupt des Golden-Axe-Clans, welcher rechtsschaffend ist, und seit 40 Jahren mit den anderen Clans in Frieden lebt.

Jetzt steht sein Clan vor der Ausrottung..., ein maskierter Kämpfer schlachtet 21 Clan-Mitglieder, Männer wie Frauen, regelrecht ab. Jin fragt diesen Killer blutüberströmt nach seinem Namen...: Der Mann gibt sich als Yu Bao vom Sin-Ha-Clan aus.

Dieser Yu Bao (Ku Kuan Chung) wird in einem Wirtshaus kurz darauf von Yian Chun (Chan Shen) vom Bai-Du-Clan überwältigt und festgenommen!
Chief Jau Loon (Wang Wei), der dem Bai-Du-Clan vorsteht, und die Macht über alle Clans an sich reißen will, will nunmehr, dass ein "Gand Hearing" stattfindet, bei welchem über Yu Bau Gericht gehalten wird, und alles aufgeklärt werden soll.

Die Sicherheitsvorkehrungen sind groß..., die Verhandlung soll in der Fa-Mansion von Madam Fa Si Gu (Wang Lai) stattfinden, ein burgähnliches Anwesen.
Es wird seitens Jau Loong befürchtet, dass der Sin-Ha-Clan einen bezahlten Killer zur Befreiung Yu Bao´s entsenden könnte. Jau denkt hierbei an Man Ying Tai (Chung Wa) oder an Swift Sword Hei Mo Le (David Chiang).

Diese beiden Männer befinden sich in der Tat auf dem Weg zum Grand Hearing..., genau so wie Miss Sek (Ching Li), Ge Ying (Ching Miu) der sich als Mentor Hei Mo Le´s etabliert..., sowie Cha Wang (Ku Feng), den eine Art Hass-Liebe mit Fa Si Gu verbindet.
Bereits auf dem Weg zur Mansion gilt es für alle, manch Scharmützel und Intrige zu überstehen..., derweil wird Yu Bao in einer Art Sarg zum Verhandlungsort gebracht.

Schließlich greift noch der "Bloody devil" (Chen Hui Min) in dieses Geschehen ein..., von dem man jahrzehntelang nichts mehr wahrnahm. Dieser spielt sein ganz eigenes Spiel....

Letztendlich kommt es zum Grand Hearing..., und ausgerechnet Law Qun (Ku Man-Chung), der ganz persönliche Interessen verfolgt, und Jau Loong werden in diesem Verfahren als Kläger eingesetzt.
Während der Verhandlung eskaliert die Situation..., und es wird blutig.........


Fazit:

Im Jahre 1977 schuf Star-Regisseur Sun Chung diesen kompliziert-ausgeklügelten Eastern für die Studios der Shaw Brothers.
Und es gelang Sun Chung ein solider Genre-Beitrag, der durch die besondere Bildführung des Regisseurs, die kunstvollen Studio-Sets der Shaw Brothers..., die komplexe Struktur herbeigeführt nicht zuletzt durch ein Vielzahl an Figuren..., ein Finale unter freiem Himmel im großzügigen Hofbereich eines burgähnlichen Anwesens, sowie rasant-dynamisches KungFu besticht.

Durch die Vielzahl der Beteiligten erhält der Streifen wie erwähnt, also eine komplexe Struktur..., es ist nicht ganz einfach all dem zu folgen, man muss als Betrachter konzentriert sein. Es ist wieder einmal ein Ringen diverser Clans um Macht und Vorteil, mit den Mitteln der Intrige, des Verrats und letztendlich der Ausübung physischer Gewalt.
Und wer sind die "Guten"..., die sind nämlich nicht gleich auszumachen..., denen der Zuschauer emotional folgen kann? Das ganze ist also nicht ganz unkompliziert, und Sun Chung läuft gar Gefahr, sich hier etwas zu verzetteln. Zum Glück laufen sich die Dinge dann zum Finale hin zurecht..., und man genießt denn den mehrteiligen, langen Show-Down mit sehr hohem Body-Count!

Neben Sun Chung´s gewohnt-sicherem Auge für das Visuelle, unterstrichen durch eine besondere Kamera-Führung, saugt alles natürlich auch dadurch weiteren Nektar, als dass Sun Chung die luxuriös-gepflegten Studio-Sets der Shaw Brothers hier genüsslich ausnutzt. Die "Natur" ist künstlich bei Shaw..., ganze Waldlichtungen entstanden hier im Studio..., und bei den Wasser-Palästen mit über Brücken erreichbaren Pavillons die von ruhigen Bächen umschmeichelt werden, lassen sich die Shaw Brothers bekanntermaßen eh nicht schlagen. All dies gibt dem Streifen natürlich diese besondere Atmosphäre und die typische Shaw-Note.
Dem Show-Down hingegen gibt Sun Chung die benötigte räumliche Offenheit. Hellgraue Mauern umgeben in einem festungsartigen Anwesen den großzügigen open-air-Innenbereich, da ist Platz für einen gedehntes Action-Finale in welches das komplexe Drama denn noch mündet.

Eine Reihe bekannter Stars der Shaw Brothers tummelt sich hier. Der Bekannteste unter ihnen ist David Chiang..., mit seiner Tonfa und weibischer Frisur agiert er gewohnt gewitzt, und er meistert auch die Action flink und agil wie immer. Eine solide Performance, gleichwohl David nicht all zu sehr glänzt, dies ist kein Film, der auf einen einzelnen Darsteller zugeschnitten ist.

An David´s Seite ist Ching Li, die routiniert ihren Part erfüllt. Ku Feng liefert sich manch Wort-Scharmützel mit Wang Lai, die beiden verbindet eine Art Hass-Liebe..., sie können nicht mit, sie können nicht ohne, die Szenen mit den beiden sind schon besonders.
Als Villains entpuppen sich Wang Wei und vor allem Chen Hui Min, der als "Bloody devil" eine besondere Figur verkörpert, graue Eminenz und verdeckt agierender eiskalt-brutaler Killer in einem, er ist fast schon so etwas wie der "heimliche Star" in diesem Ensemble.

Wichtigstes bei einem Eastern..., ist die KungFu-Action. Die Fights sind rasant-tempogeladen und aber auch technisch sauber choreographiert, von Shaw´s Fighting-Instructor-Routinier Tang Chia ist man gute Arbeit gewohnt. KungFu spielt die Hauptrolle..., doch auch mit Waffen wird gekämpft, Stock und Schwert..., und David Chiang führt mit seiner Tonfa eine so zackige wie schwierige Waffe mit sich, mit der er auch umzugehen weiß.
Vor allem im gedehnten Show-Down wird es blutig..., die Intensität und vor allem der Body-Count nimmt hier immens zu, und der Streifen an Fahrt auf, was doch ziemlich entschädigt, nachdem es doch zuvor sehr komplex zuging.

"Judgement of an assassin" gehört für mich nicht zu den besten Streifen Sun Chung´s, "Der Schrei des gelben Adlers", "The bloody escape" oder "Die grausame Rache des Shaolin" (alle von mir auf dieser website rezensiert) wussten besser zu gefallen. Aber wenn ein Streifen da etwas abfällt..., DIESER Regisseur arbeitet dann immer noch auf einem guten Niveau.

"Judgement of an assassin" erhält schon aufgrund der Atmosphäre und des Show-Downs noch solide, wenn auch knappe 7/10 Punkte von mir.


 

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