Wenn man sich auf die Suche nach Kultfilmen im Horror und Splatterbereich umsieht, kommt man nicht drum herum auf die schwedische Produktion "Evil Ed" aus dem Jahre 1995 zu stoßen.
Grund genung für mich mir die Regiearbeit von Anders Jacobsson mal zu gemüte zu führen.
Story:
Nachdem sich ein Cutter, welcher für Horror und Gewaltfilme zuständig ist mit ner Granate in die Luft jagdt, braucht man einen neuen für den Job. Dabei fällt die Wahl auf den ziemlich biederen Edward ( Johan Rudebeck) der sich normalerweise seine Brötchen als Cutter für seichte Dramen verdient. Anfangs noch angewidert von den brutalen Szenen die er bearbeiten muss, bekommt er im weiteren Verlauf immer mehr Alpträume von all der Gewalt und dem Sex. Doch es bleibt nicht nur bei den Alpträumen... Visionen von Dämonen lassen ihn langsam durchdrehen und Ed dreht in wahrsten Sinne des Wortes durch. Er startet ein Blutbad...
Warum "Evil Ed" zu einem Kultfilm geworden ist, kann ich ganz klar verstehen...
Denn Regiesseur Jacobsson hat mit einem recht kleinen Budget einen Film geschaffen der mehreres gleichzeitig ist.
Denn der Streifen, ist gleichzeitig eine Parodie, eine Satire und eine Splatterkomödie welche nicht selten an die Werke Peter Jacksons erinnert. Vorallem hier in Deutschland sollte jeder Horrorfreund schonmal mit der manchmal etwas übertriebenen Zensur in Berührung gekommen sein, welche oftmals einfach zu willkürlich scheint. So manche Szene in Evil Ed dürfte da den geschundenen Filmfreund zum Schmunzeln bringen.
Neben dieser Kritik an der Rumschnipselei an Filmen. Darf sich der Genrekenner über diverse Verweise an Klassiker der Horrorfilmwelt freuen. Ob nun verschiedenste Poster von Kultfilmen an den Wänden hängen wie z.B. von "Tanz der Teufel 2" oder "Fürsten der Dunkelheit" oder wenn Ed mittlerweile verrückt mit dem Spurch "coming to get you Barbara" "Night of the living dead" zitiert, für Fans ist da einiges zu finden.
Die Wandlung Ed´s ist nachvollziehbar dargestellt, kommt aber leider etwas zu langsam in die Pötte, sodass es etwas zu lange dauert bis aus dem biederen kleinlauten Mann ein wahnsinninger Killer wird. Hier hätte man die ganze Wandlung doch etwas kürzer gestalten können, da der Film dadurch etwas fahrt verliert.
Die Dämonischen Wahnvorstellungen sind dann in Sachen Make-up recht ansehnlich dargestellt. Vorallem ein Gremlin ähnliches Monster im Kühlschrank weiß hier zu gefallen.
Splatterteschnisch bekommt der Zuschauer dann ziemlich schwankendes Geboten. Wirken einige Einstellungen eher plump und billig wie die Verprügelung mit einem Telefon, werden in anderen Szenen ganze Gliedmaßen vom Körper geschoßen.
Alles in allem, hätte es aber durchaus mehr sein können, was an Kunstblut vergoßen wird.
Darstellerisch kann vorallem Johan Rudebeck als Titelgebender Ed überzeugen. Gekonnt stellt er die Verwandlung, welche er im verlaufe des Films durchmacht dar. Das er dabei ab und an etwas over the top daher kommt, sollte man nicht zu eng sehen, denn im Funsplattergenre ist sowas eigentlich schon fast normal.
Der Rest des Casts stinkt dagegen schon etwas ab, was aber auch daran liegen dürfte das man den einzelnen Charakteren zu wenig tiefe verliehen hat.
Fazit:
Jeder Fan von Funsplatterfilmen wie "Bad Taste" oder ähnlichem sollte "Evil Ed" auf jedenfall eine Chance geben. Zwar erreicht dieser niemals die Klasse anderer ähnlich angesiedelter Filme aber für einen kurzweiligen Spaß ohne hohe Ansprüche reicht die schwedische Produktion allemal.
Da die erste halbe Stunde etwas zäh ist und etwas mehr Splatter gut getan hätten, vergebe ich so noch 6 solide Punkte.