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Ein Cutter dreht im Schnittraum total durch und sprengt sich schließlich selbst in die Luft. Als Ersatz wird aus einer anderen Abteilung der unbedarfte Edward ausgeliehen, um für eine Horrorserie eine Reihe blutiger Filme zu schneiden. Sein neuer Arbeitsplatz ist ein abgelegenes Haus in der Wildnis und so schneidet er penibel und pflichtbewusst Sex und Gewalt, den lieben langen Tag. Die Serie „Loose Limbs“ ist, soweit dies der Zuschauer mitbekommt, ein selbstironischer Abriss von Horrorklischees, die amüsant als Film im Film auftauchen, ganz nebenbei verändert sich Edwards Wahrnehmung zusehends bei seiner einseitigen Tätigkeit. Die schundigen Streifen von „90 Minuten voller Sex und Gewalt“ immer wieder vor Augen, lebt der ansonsten biedere Ed schließlich mit blutigen Halluzinationen und mutiert, bis zum Wahnsinn getrieben, zum abgedrehten, blutrünstigen Horrorfreak. Ganz so also, wie es die halbgaren Vorurteile Zuschauern dieses Genres gerne unterstellen, die reflexive Vermischung von Realität und Fiktion ist damit auch ein zynischer sowie passender Kommentar zur Zensur in manch europäischen Ländern. Selbstsicher verweist diese kleine schwedische Produktion auf diverse Genreklassiker wie „Die Fliege“, „Tanz Der Teufel“, „Gremlins“ oder „Re-Animator“. Der blutige Humor lässt den Beamtengeist mit seiner exakten Bleistiftanordnung auf dem Arbeitstisch zum gewalttätigen Killer werden, nie sich selbst ernst nehmend und nie langweilig. Dazu gehören selbstverständlich auch diverse Goreszenen, die teilweise die Grenze zum Splatter überschreiten. Zensoren, die so etwas schneiden, ist nicht mehr zu helfen. Für Horrorfans ist „Evil Ed“ eine willkommener Kommentar zum Goregenre, der vor allem eines ist: Gute, fiktive Unterhaltung, die sich gehörig über unreflektiertes Glotzen lustig macht und die immensen Kunstblutmengen provokativ als Spiegel einsetzt.

Fazit: Das haben wir schon immer geahnt: Horrorfilme machen krank im Kopf. Low Budget Kult oder einfach blutiger Gorespaß. 6/10 Punkten

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