Eward Svensson ist Cutter in einer großen Firma, die Filme aller Art schneidet.
Edward ist in der Kunstabteilung. Er ist dort schon seit vielen Jahren und er betreibt seine Arbeit mit viel Sorgfalt und hang zum Perfektionismus. Es ist ein ruhiges Leben in dieser Abteilung der Firma. So war es und so soll es immer bleiben. Jedenfalls für Edward. Die Leitung seiner Firma ist da anderer Ansicht. Es ist ausgerechnet der etwas biedere Edward, der in die Horror- und Gewaltabteilung der Firma verliehen wird. Sein Vorgänger lief nach all den Gewaltszenen quasi Amok und drehte völlig durch. Eine Katastrophe für die Firma, soll doch die gesamte Reihe der Horrorserie „Loose Limbs“ für den europäischen Markt geschnitten werden. Alle heftigen Gewaltszenen sollen entfernt werden um die Reihe durch die Zensur zu bringen. Dem pflichtbewusste Edward, ist seine neue Tätigkeit ein Dorn im Auge. Horror, Splatter, Sex und Gewalt – Nein, das ist nicht Edwards Welt. Als Edward jedoch erstmal angefangen hat zu arbeiten, scheint es ihm richtig spaß zu machen, natürlich auch, weil er dazu den Zweitwohnsitz seines Bosses Sam Campbell, ein recht großes und komfortables Haus, benutzen darf. Für Sam Campbell hat die Bearbeitung der „Loose Limbs“ Reihe oberste Priorität, daher auch die Großzügigkeit. Sam Campbell möchte als Gegenleistung für seine Großzügigkeit natürlich auch Ergebnisse geliefert bekommen. Er stattet Edward deshalb ab und an einen Besuch ab um die Fortschritte seiner Arbeit begutachten zu können.
Unter dessen scheinen die Filme Edward nicht all zu gut zu bekommen. Edward leidet inzwischen unter Wahnvorstellungen und seine Persönlichkeit scheint sich zu verändern.
Als Sam Campbell Edward wieder einen seiner Besuche abstatten will, trifft er dann auf einen völlig durchgedrehten Edward. Campbell weiß nicht, das er in einer seiner Halunisationen die Hauptrolle Inne hat. Er kann auch nichts vom Irrsinn wissen, der sich in Edwards Kopf ausgebreitet hat. Er weiß nicht, dass aus Eward Svensson Evil Ed geworden ist. Eine Unkenntnis, die er schlussendlich zum Opfer fällt. Campbell war jedoch nicht das erste Opfer von Evil Ed und ganz gewiss nicht das letzte. Die Höhepunkte des Film kommen erst noch, aber um nicht zuviel zu verraten, möchte ich jetzt nichts mehr über den Inhalt sagen.
Regisseur Anders Jacobsson hat sich hier der Thematik vom filmischen Horror, Gewalt und Sex und deren Zensur im humorvollen, teils grotesken Stil, anzunehmen versucht. Er möchte hier einen kritischen und ironischen Blick auf die Zensur als solches werfen und gleichzeitig eine abgedrehte Horror-Parodie a la Braindead erschaffen. An Braindead kommt Evil Ed natürlich nicht ran. Es ist zu offensichtlich, dass es sich bei „Evil Ed“ um eine Parodie handelt. Die Handlung wirkt in einigen Szenen recht hölzern und der Humor ist manchmal recht flach. Da es sich aber um einen, wie ich meine, insgesamt recht gelungenen Independentstreifen handelt, kann man über so was durchaus hinwegsehen.
Schlussendlich ist Evil Ed ein Film, der sich erst in seiner zweiten Hälfte findet und dann allmählich mehr Dynamik entwickelt. Sind die ersten 45 Minuten teilweise durchaus mit Längen versehen, sehen wir ab ca. der zweiten Filmhälfte eine recht spannende, humorvolle, teilweise sogar gruselige Horrorkomödie. Evil Ed liefert somit also schon viel mehr, als man es sich von einem schwedischen Amateurfilm erträumen kann. Wer auf eine Perle des Independent-Films hofft, hofft vergebens. Evil Ed ist ein gut gemachter Amateur Streifen. Nicht mehr und nicht weniger. Die Ähnlichkeit zu Evil Dead besteht wirklich nur im Namen. Erfolge wie Freitag der 13., Tanz der Teufel oder Halloween, feiert der Independenthorrorfilm nur alle Jubeljahre.