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Weitgehend unspannende Fortsetzung eines Filmklassikers

Es gibt Filme aus den Achtzigern, die man sich heute noch ansehen kann, es sind die guten Actionstreifen mit den Helden der Kindheit. Es gibt aber auch viele Filme aus diesem Jahrzehnt, die man sich jetzt, zwanzig Jahre später, nicht mehr antun mag, obwohl man sie in bester Erinnerung hat. Die Gründe sind sehr subjektiv, denn schlecht sind die Filme nicht, und auch nicht schlechter geworden. Aber wenn man dann auf die kaum vorhandenen darstellerischen Fähigkeiten eines jungen Tom Cruise achtet, wenn man Frisuren, Langatmigkeit der Geschichte, unbedeutende Nebenpersonen und vieles mehr mit einbezieht, dann kommt man schnell darauf, daß die goldenen Erinnerungen doch trügen. Wie mag das erst im echten Leben sein, wenn man mit Menschen spricht, die einem erzählen, früher sei alles besser gewesen...angesichts der filmischen Realitäten sind solche Aussagen nun wirklich sehr zwiespältig zu bewerten.

Dabei sind die Voraussetzungen für einen netten Abend vorhanden: ich spiele selber gern Billard, Martin Scorsese dreht keine schlechten Filme, Kameramann Ballhaus wird immer und überall gelobt, und auch Paul Newman ist ein Meister seines Fachs. Trotzdem kehrt schnell Ernüchterung ein. „Fast Eddie“ Felson ( Newman ), den wir aus dem Klassiker „Haie der Großstadt“ kennen, ist alt geworden, hat das Billardspiel an den Nagel gehängt und lebt ein ruhiges Leben – bis er das Talent Vince ( Tom Cruise mit schlimmer Frisur ) entdeckt und unter seine Fittiche nimmt. Zusammen mit Vinces Freundin machen sich die zwei auf Richtung Atlantic City, um auf der Reise den jungen vom alten Spieler lernen zu lassen. Doch schon nach kurzer Zeit wird klar, daß das nicht funktioniert, und so trennen sich die Wege der Reisenden, die schließlich bei einem großen Turnier wieder aufeinander treffen, denn Eddie hat seine Liebe zum Billard wiederentdeckt. Vince jedoch hat von seinem alten Meister viel gelernt, und so verliert er zwar das Spiel, gewinnt aber über Wettumwege sehr viel Geld. Eddie ist darob zunächst enttäuscht, aber der alte Fuchs hat auch noch einen Trumpf in der Tasche – „I`m back!“

Zunächst beginnt der Film recht hoffnungsvoll, doch dann wird unglaublich viel Zeit verloren. Die charakterliche Entwicklung von Vince nimmt einen sehr breiten Raum ein, ebenso seine unsympathische Freundin. Man hat keinerlei Interesse am Schicksal dieser insgesamt nur unangenehmen Personen, die leider nicht einmal eine ordentliche Abreibung bekommen. So plätschert der Film vor sich hin, hier und da mal ein Billardspiel, Dialoge über Dialoge, nette Aufnahmen von den rollenden Kugeln, ab und zu ein Trickstoß, bis man endlich Atlantic City erreicht hat. Doch auch dort wird es nicht besser, denn die Faszination des Billardspiels kann man besser bei Eurosport nachvollziehen als bei den paar Partien, die Eddie und Konsorten spielen. Schlimm wird es dann gen Ende, als die finalen Wendungen zu einem Aufeinandertreffen von Vince und Eddie abseits des Turniers führen. Nichts wird dabei aufgelöst, einzig und allein die Rangordnung zwischen gutem und schlechtem Schauspieler klargestellt. Nein, nach all den Jahren und der guten Erinnerung, die ich an den Film hatte, bin ich doch recht enttäuscht. Der Film ist...langweilig - 5/10

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