Review

Ein Loch im Herz und im Geldbeutel...

...hatte ich nach dem Erwerb dieser Scheiße pardon: Scheibe. Und schon wieder versucht uns die KinoKontrovers-Reihe des Legend-Vertriebs, eine billige Low-Budget-Independent-Schmuddelprojektion als die ganz große Kinokunst zu verkaufen.
Die Story als solches ist schnell erzählt: Zwei gelangweilte Losertypen hängen permanent in einer Wohnung rum, in der sie mit einem gar nicht mal zum Weglaufen aussehenden Wannabe-SexStarlet harte Gewaltpornos drehen, der Sohnemann vom Oberloser hockt derweil alleine in seinem abgedunkelten Zimmer.

Zack, fertig ist der Skandalfilm, den eigentlich niemand so wirklich braucht.
A Hole in my Heart ist keine Kritik an der Pornoindustrie, stellt jene sogar eher als eine Art Gelegenheitsjob oder Bezugsmöglichkeit für Hartz-4-Empfänger dar.
Eine Identifikation mit auch nur einem der vier Vollpeilo-Charaktere ist vielleicht auch dank der auf Teufelkommraus auf Kontroverskunst gedrechselten, jedoch im wesentlichen sinnentleerten Dialoge vollkommen Unmöglich, ihre nur in Ansätzen erkennbaren Emotionen und oft genug durchweg unnachvollziehbaren Handlungen werden dem geneigten Betrachter von Minute zu Minute gleichgültiger.
Enttäuscht dürfte auch jener Betrachter sein, der sich zumindest einen Hauch von Porno-Ambiente oder eine schockierende Hardcore-Einlage erwartet hatte: Auch hier ist Fehlanzeige.
Was bleibt, ist so etwas wie eine um den eigentlichen Handlungskern zensierte, auf neunzig Minuten Filmlänge gedehnte Momentaufnahme aus dem Leben vier langweiliger, weltfremder Nobodies, die durch nervenaufreibende Soundeffekte, Pseudo-Dogma-Filmtechniken und unkonventrionellen Schnitttechniken auf künstlerisch wertvolll getrimmt werden sollte, was man jedoch gründlich vergeigt hat. Da aber sogar schon unsere Lieblings-Journalisten von Spiegel und Stern sich momentan in schönster Bild-Manier auf das Auflagen garantierende Thema Generation:Porno stürzen, dürfte diese gepflegte Langeweile sogar dem Zeitgeist entsprechen.
Am spannendsten an der DVD finde ich jedoch die Tatsache, dass die Schreiberlinge der KinoKontrovers-Booklets mittlerweile offenbar bei jeder neuen Veröffentlichung dazu übergehen, andere in der gleichen Reihe veröffentlichte Filme in den Dreck zu ziehen. Eigenwerbung durch eine späte Zugabe, dass man seinerzeit gerne Mist veröffentlichte??? Immer wieder????

3 von 10 Punkten

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