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Der 23jährige David verliebt sich in die 14 Jahre ältere Rafi, die gerade eine schmerzhafte Scheidung hinter sich gebracht hat. Ihre Psychiaterin rät ihr, neue Erfahrungen zu machen und ist begeistert von dem Umstand einer neuen Bekanntschaft. Davids Mutter hingegen erwartet von ihrem Sohn, die jüdische Tradition ihrer Familie fortzusetzen und die Beziehung sofort zu beenden. Die Pikanterie dieses Konfliktes liegt aber in der Tatsache, dass Rafis Psychiaterin und Davids Mutter dieselbe Person sind.
Als diese Wind davon bekommt, steckt sie in der Bredouille und sucht Rat bei IHRER Therapeutin. Ihr Dilemma ergibt sich aus den Zwängen ihres Berufsethos, dem Patienten unter allen Umständen zu helfen und demgegenüber ihrer Überzeugung, dass die Religion das wichtigste im Leben sei. Ihre adressatengerichtete Argumentation, mit der sie ihre wahre Überzeugung gegenüber ihren Patienten zu verhüllen wusste, wird ersetzt von einer versteckten Manipulation, mit der sie Rafi dazu bringen will, die Beziehung zu beenden.

Die Beziehung des Paares ist aber ohnehin von Anbeginn auf dünnem Eis gebaut: Auf der einen Seite der junge David, ein talentierter Maler, den die Ablehnung seiner Familie in der Vorstellung bestärkt, er könne mit seiner Begabung keine Existenz aufbauen. Auf der anderen Seite die erfolgreiche Rafi, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. In COUCHGEFLÜSTER begegnen dem Zuschauer aber auch eine Menge Stereotypen und Klischees. So darf bei David die kindliche Verspieltheit und der durchgeknallte Kumpel nicht fehlen und Rafis gesellschaftlich höher stehender Freundeskreis enthält die obligatorischen Homosexuellen, die von dem Gedanken beseelt sind, kultiviert und intellektuell zu sein.

Das Etikett "Komödie" lässt sich auf COUCHGEFLÜSTER kaum anwenden. Neben einigen Plattitüden kann eigentlich nur der stoische Portier in Rafis Apartmenthaus überzeugen. Streeps Selbstironie "Jetzt werd' nicht melodramatisch" kann zumindest ein Schmunzeln hervorrufen. Die exaltierte und übersensible politische Korrektheit mit der jüdische Bräuche, Traditionen und Verhaltensmuster kommentiert werden, nimmt dem Film ein großes Stück seiner Nonchalance.

COUCHGEFLÜSTER ist eine durchschnittliche Romanze mit komödiantischen Anklängen und modestem Anspruch, die ihren Reiz aus einem fundamentalen Missverständnis zieht, aber ansonsten nicht viel zu erzählen hat. So durchlaufen David und Rafi die typischen Phasen einer Beziehung von den leidenschaftlichen Anfängen über die enttäuschende Ernüchterung bis hin zur Frage, ob beide schließlich zueinander finden oder nicht.
Die Frage, ob der Film zum Zuschauer findet, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Wer mit einem Kaleidoskop an unterschiedlichsten Gefühlen konfrontiert werden will, wird zufrieden sein. Bei allen anderen wird COUCHGEFLÜSTER ganz leise und stillschweigend aus dem Gedächtnis retirieren.

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