Couchgeflüster läßt sich prima mit drei einfachen Worten beschreiben: substanzlos, oberflächlich, unkomisch. Der Grund dafür ist vornehmlich, dass die Rollen der Charaktere - insbesondere die beiden Hauptdarsteller - und die Handlung flacher als ein Toastbrot gehalten sind. Oder sollte der Film am Ende ausdrücken, dass Beziehungen mit hohen Altersunterschieden sich nur auf sexuelle Aspekte beschränken (können)? Eine höchst zweifelhafte und überdies reichlich bescheuerte Aussage für gut 100 Minuten Film.
Doch schauen wir zunächst auf die Geschehnisse. Frau Ende 30 trifft jungen Typ Anfang 20 und beginnt ein sexuelles Verhältnis, das seltsamerweise auf den Zuschauer wirken soll, als wäre es eine Liebesbeziehung und im späteren Verlauf auch deutlich als eine ebensolche dargestellt wird. Dass dies nicht der Fall ist wird überdeutlich, denn außer Sex haben die beiden keinerlei gemeinsamen Bezugspunkte. Hohles Gesülze, pseudowitzige Sprüche (mehr dazu später) und ein paar Mal ausgehen, wo weiter dumm rumgesülzt wird. Mit der Zeit kommen dann auch die Probleme des Altersunterschiedes zur Sprache und man bedient sich hemmungslos an so vielen Klischees, wie man nur finden kann. Dave spielt Nintendo, versteckt seinen Kumpel im Schrank und ist zu jung für ein Baby, während auf Rafi der Druck der biologischen Uhr lastet. Ja klar, wenn man sonst keine Probleme hat...
Wo es an der Handlung krankt, kann man manchmal mit einem ordentlichen Schuß Humor den Karren noch halbwegs aus dem Dreck ziehen. Problematisch daran ist aber, dass der junge Kerl zwar ständig zwanghaft einen auf lustig macht, aber weder coole noch schagfertige noch unterhaltsame Sprüche auf die Reihe kriegt (obwohl das die anderen Rollen stets behaupten). Ich habe es selten erlebt, dass bei jemandem unverkrampfte Lockerheit so aufgesetzt rüberkommt, dass sie nicht mal einen 10-jährigen beeindrucken kann.
Nun gut, dann wäre da noch die Psychiaterin, die in dieser schaurig-schrägen Dreicksbeziehung die Threapeutin der Dame und die Mutter des Jungspundes verkörpert. Eine Situation, wo man zumindest mit einem Minimum lustiger Einfällen hätte rechnen können, doch man wird auch hier mit dem Üblichen bedient. Ein paar Ausführungen, die unter die Gürtellinie gehen und ein paar Szenen, die man schon 1000 Mal woanders gesehen hat (z.B. "Bild des Sohnes in der Praxis"), bilden die Basis, auf der sich der Humor bei diesem Film bewegt.
Schlußendlich bleiben da noch die Nebencharaktere und deren soziales und religiöses Umfeld, sowie etliche "Randbemerkungen", die an Peinlichkeit in dem ganzen Trauerspiel den Vogel abschießen. Der Gipfel davon ist jedoch die einmalige Aussage am Ende des Films: Das Angebot, ein Baby zu machen wird als Liebesbeweis angesehen. Ja klar, wieso auch nicht. Ist ja auch das einzige, worin sie Übung haben.
Dieser Streifen versagt für mich sowohl als Romantik-Film als auch als Kommödie. Trotzdem 4 Punkte für eine anständig spielende Meryl Streep und den schwarzen Pförtner mit dem Pokerface.