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Das Beste an Couchgeflüster ist die Idee hinter der Geschichte. Es geht um ein Liebespaar. Er ist 23 und sie 37. Die Liebe ist echt, die Umstände allerdings skurril, denn er ist der Sohn ihrer Therapeutin.
Trotzdem geht es letztlich um die Frage, ob die Beiden es schaffen zusammen zu bleiben und wer oder was sie daran zu hindern versucht – in dieser freien Welt ...
Besonders gut gefällt dabei das Ende – aber dass soll hier nicht verraten werden – doch genau deshalb lohnt es sich, den Film bis zum Schluss anzusehen.

Was gar nicht so leicht ist, denn bei Couchgeflüster zeigt sich mehr als deutlich, was für eine schwache Schauspielerin Uma Thurman ist. Zwar sieht sie wieder zum Anbeißen aus, aber ihre darstellerischen Qualitäten beschränken sich auf Freuen, überrascht, wütend oder traurig gucken und dass alles nur für sich und leider sehr affektiv. Auf Fotos und im Abspann sieht das ja gut aus, aber eine interessante Geschichte kann man mit solch bescheidenen Mitteln nicht erzählen.
In den psychologisch einfach gestrickten Tarrantino Filmen konnte man noch darüber hinwegsehen, aber hier spielt sie erstmals mit der Topp-Klasse der amerikanischen Schauspielelite: Meryl Streep! Und die ist einfach eine Wucht – obwohl sie viel hässlicher ist.
Streep kann mit ihrem Gesicht auch kleinste Emotionen spielen. Entsprechend zeigt die Kamera bei den therapeutischen Sitzungen fast ausschließlich auf Streep, der man mit Genuss zusieht, wie sie sich alles vorstellt. Thurman wird in diesen Szenen lediglich als Schnittbild eingesetzt, die malerisch drapiert auf der Couch sitzt, aber Gefühle sieht man bei ihr keine.

Das ist wirklich schade, denn nachdem man anfangs sehr viel über die Therapeutin Streep lachen kann, wird es irgendwann langweilig. Es gibt kein einziges Paroli von Thurman und die Spannung verliert sich. Störend kommt außerdem hinzu, dass Thurman überhaupt nicht die 37-jährige reife Frau spielt, die bereits eine langjährige Beziehung hinter sich hat, sondern fast alle Szenen wie eine Zwanzigjährige spielt.
Überraschend gut ist allerdings Bryan Greenberg als Streeps Sohn. Er geht die Situationen unbekümmert an. Ist emotional bei der Sache, hat witzige Szenen und sieht in seinen Designer-T-Shirts auch noch sehr gut aus. Insofern tragen er und Meryl Streep den Film – aber Thurman ist in der sensiblen Psychostudie ein Totalreinfall.

Trotzdem gefällt das Thema und auch wie sich die Geschichte entwickelt: Die Verliebten anfangs lügen, dann Hindernisse nehmen und doch bleibt alles realistisch – fernab vom Hollywoodkitsch – und ja, wie es dann weitergeht, kann man sich ruhig selber ansehen. Dazu gehört natürlich auch am Ende die Frage: „Könnte es anders besser sein“ und „wie hätte ich es gemacht“?

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