Alle Kurzkommentare


5

Da hat sich Stuart Gordon mal an Edgar Allan Poe versucht. Wäre er lieber bei Lovecraft geblieben, denn der liegt ihm mehr. Hier gibt es nichts an Folter und Schrecken im Kerker zu sehen, was uns nicht schon diverse europäische Hexenverbrennungs-Exploiter in den 60ern und 70ern gezeigt hätten. Auch von der Härte her zieht MEISTER DES GRAUENS mit den älteren Genrevertretern gleich. Ebenfalls nicht neu sind die Ausnutzung von Machtpositionen und die Befriedigung der eigenen sadistischen Gelüste auf der Seite der Kirchenvertreter, die sich heuchlerisch mit "Nächstenliebe" (!) rechtfertigen und ihren Gefangenen von Vornherein keine Chancen gewähren. Lance Henriksen und seine Schergen sind so verblendet und verdreht, dass es auch für den Zuschauer manchmal fast qualvoll wird! Wenn ein einfacher Bäcker reihenweise bewaffnete Soldaten übertölpelt, befinden wir uns plötzlich in einem Kostüm-Adventure.

7

kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 19.08.2013 Die detailfreudige Ausstattung, ein natürlich wieder stark aufspielender Lance Henriksen und der spannend inszenierte Plot macht Stuart Gordons Poe-Verfilmung zu einer überaus sehenswerten Angelegenheit. Die gesamte Produktion macht den Anschein, komplett im 15. Jahrhundert versunken zu sein, was die Diskurse um religiösen Wahn und deren Vermischung mit (vornehmlich sexueller) Gewalt sehr direkt wirken lässt. Nebenbei wird Gordon dem Medium Film dadurch vollkommen gerecht, auch wenn er sich vermutlich einige künstlerische Freiheiten erlaubt hat und seine Arbeit insgesamt eher eine museumsartige Ausstellung von Foltergeräten und –Lokalitäten ist als ein authentisches, auf Fakten vertrauendes Dokument. *weitere Informationen: siehe Profil

5

Na ja, zum Thema Inquisition gab´s schon bessere Filme ("Mark of the Devil" zum Beispiel). Anfänglich ganz ansehnlich, so nervt der Film gegen Ende mit überflüssigen Kampfszenen (schon seltsam, wie oft sich der einfache Bäcker mal eben locker gegen zig Soldaten behaupten kann... - das ist schon nicht mehr nur unglaubwürdig, das ist schon hirnrissig!). Auch Lance Herniksen mag nicht so recht zu überzeugen, seine Darbietung als Torquemada ist streckenweise zu übertrieben. Dementsprechend aufgesetzt wirkt auch dessen Tod, als plötzlich dann übernatürliche Kräfte ins Spiel kommen. Und das lächerliche und saublöde Happy-End setzt dem Ganzen dann die Krone auf - ärgerlich!

7

Allgemein möchte ich von einem wirklich gelungenen Film sprechen. Insbesondere Henriksen glänzt. Die Story wird recht spannend erzählt und der Film kann durch seine moralische Härte (Auspeitschen von Kindern) durchaus fesseln und/oder schockieren. Auf jedem Fall über dem Durchschnitt seines Genres und definitiv einen Blick wert. Die Premiere-Fassung ist zwar merklich gekürzt, aber noch im Rahmen des Erträglichen, so dass man den Film auch in dieser Fassung durchaus noch empfehlen kann. 7/10 Punkte

6

Solider Inquisitionsstreifen, der zum Ende hin auch mit einigen Horrorelementen und einer Portion Gore aufwarten kann. Über den größten Teil des Filmes bekommt man jedoch alt bekanntes zu sehen: Etwas nackte Haut, etwas Folter da sowie die obligatorische Liebesbeziehung und den abgrundtief bösen Inquisitor, hervorragend verkörpert durch Lance Henriksen. Auch die übrige Besetzung kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn einige Charaktere etwas überzeichnet wirken bzw ins Typenhafte abrutschen - allerdings ist dies auch Gang und Gebe in diesem Genre. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Spannung und Action in der ersten Filmhälfte versprochen, nichtsdestotrotz unterhält der Meister des Grauens für gute 90 Minuten. Genrefans können unbesorgt zugreifen...

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