Review

Chemie vergeht nicht


Während hierzulande in dieser Richtung eher Dinger wie „Guck mal wer da spricht“ im Volksmund und -gedächtnis fliegen lernten, waren in Übersee die beiden „3 Men &...“-Teile echte Hits, der erste sogar der erfolgreichste Film seines Jahres. In der Fortsetzung ist die kleine Mary schon fünf Jahre alt und ihre Mutter hat einen Kerl kennengelernt, zu dem sie nach England ziehen will - was den drei New Yorker Aushilfsdaddys, die sich noch immer rührend um ihr „Baby“ kümmern, natürlich nicht mundet...

„3 Men & a Little Lady“ übernimmt viele Stärken seines Vorgängers ziemlich simpel, was ja auch verständlich ist und dazu führt, dass die beiden gut als Doppelfeature funktionieren und jeder, der den Ersten mochte, auch mit dieser Fortsetzung einigermaßen zufrieden sein sollte. Die drei Daddys haben noch immer (damalige) Starpower und Charme galore, selbst wenn mittlerweile gefühlt schon etwas mehr der Autopilot drin ist, mit der immer noch süßen Mary kann man(n) nun mehr anfangen und das 80er-Flair ist sicher nicht plötzlich verschwunden, nur weil Release erst '90 war. Und dennoch ist bei diesem Aufguss einer sympathischen Erfolgsformel nichts außergewöhnlich gut oder hat sich sonderlich weiterentwickelt, wodurch ich nicht ganz so viel Spaß hatte wie beim Vorgänger. Es war zufriedenstellend. Besser wird das Zeugnis nicht. Zudem genauso vorhersehbar und spannungsarm bzw. mit den gleichen Schwächen seines Vorläufers, Taktgebers, Blauprints. Da war Hollywood recht feige und unkreativ. 

Fazit: nicht ganz auf dem Niveau des Vorgängers, wenn auch zwischendurch sogar noch etwas witziger, weil die wachsende Kleine nun mehr Möglichkeiten, Paroli und Herausforderungen bieten kann. Insgesamt jedoch etwas flach und eher wie eine TV-Fortsetzung. Feel-Good-Kino, das sich nicht zu schade ist, sich zum Affen zu machen. Safe, (für mich positiv) kitschig und familienfreundlich. Verändert niemanden grundlegend - bereitet aber in den besten Momenten Freude und eine einigermaßen gute, naive Zeit! 

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