Back to Back (1996)

Wegen wiederholter Gewaltausbrüche ist der Cop Bob Malone (Michael Rooker) vom Dienst suspendiert, zudem ist er pleite. Nachdem er einen Banküberfall verhindern konnte, wird er von seinen eigenen Kollegen festgenommen. Zu gleicher Zeit landet auch der Yakuza Koji (Ryo Ishibashi) auf dem Revier. Als Bob´s junge Tochter Chelsea (Danielle Harris) ihren Vater abholen will, nimmt Koji die Beiden als Geisel. So stehen Bob und Chelsea nun zwischen den Fronten. Denn der Gangster Delorenzo (Frank D´Amico) und der korrupte Cop Dussecq (John Laughlin) sind nun hinter dem Trio her. Nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten raufen sich Malone und Koji zusammen, um das Syndikat zu zerschlagen.

Mit dem drei Jahre zuvor entstandenen Vorgänger hat "Back to Back" eigentlich gar nichts mehr zu tun. Aber Regisseur Roger Nygard liefert hier nette Buddyaction ab, wobei die Story viel zu gängig bleibt. Dafür kommt aber der Humor nicht zu kurz. Gerade der stets zornige Malone und seine nervige Tochter sind ständig am Streiten, selbst in sehr brenzligen Situationen. Nun muss sich Malone zusätzlich mit dem Yakuza Koji zusammenraufen, da prallen zwei Kulturen aufeinander, doch nach ein paar Onlinern und gegenseitigen Misshandlungen kommt man gut miteinander klar. Gerade weil der Plot zu mau ist, lebt der Film von seinen flotten Dialogen und viel Witz. Nur die reichlich dummen Sprüche des fliehenden Bankräubers zu Beginn passen da nicht hinein.
Doch ansonsten präsentiert Nygard diesen B-Actionfilm sehr professionel. Gut geschnitten und mit einfalssreichen Szenenübergängen versehen, hebt sich "Back to Back" locker aus der gängigen Masse hervor. Auch die locker überdurchschnittlichen Darsteller tragen dazu bei. Obwohl ich absolut kein Fan von Michael Rooker bin, muss ich zugeben, dass er sich hier eine tolle Leistung abringt. Überhaupt weiss er sich hier als stets gewaltbereiter, suspendierter, Cop gut zu verkaufen. Ryo Ishibashi (Blue Tiger) macht auch einen guten Job und Danielle Harris ist lang nicht so nervig und aufdringlich wie in "Halloween 5". Alles in allem eine wirklich gute Rige.
Nun sei noch negativ zu bemerken, dass "Back to Back" etwas an Actionmangel leidet. Der Banküberfall, die kurze Geiselnahme im Restaurant, der Shootout in Malones Haus und das Finale sind die einzigen Actionszenen. Zwar hat Nygard eine gute Verteilung gefunden, doch trotzdem hätte ich mir mehr erhofft. Das Gegebene ist aber wirklich 1A inszeniert. Recht hohe Sachschäden, viele blutige Einschüsse, kleine Keilereien. Alles handwerklich sauber in Szene gesetzt.

Mit seinen gerade mal 83 Minuten Nettolaufzeit ist "Back to Back" knackige Buddyaction mit zu gängiger Story, aber guten Darstellern. Nygard sorgt für eine tolle Inszenierung, aber insgesamt gesehen ist zu wenig Action vorhanden.