Zunächst wähnt man sich in einem dieser typischen, gesichtslosen MGM-Musicals der 50er-Jahre, die alle nicht nur ähnlich aussehen, sondern auch ähnlich klingen.
Adam Pontipee (Howard Keel) ein Farmer aus den Hinterwäldern Oregons, kommt auf seinem monatlichen Einkaufs-Ausflug in die Stadt. Neben Tierfutter und Vorräten bräuchte er auch noch eine Frau, nein, am besten gleich sieben, denn er lebt mit seinen seinen sechs Brüdern in einer einsamen Hütte in den Bergen. Millie, eine junge Servierdame (Jane Powell) verliebt sich auf den ersten Blick in den stattlichen Adam, heiratet ihn rasch und fährt mit ihm zur Hütte zurück. Dass da noch sechs weitere Pontipees wohnen, samt und sonders grässlich ungehobelte Burschen, davon wusste sie nichts.
Nach einem gehörigen Schrecken verschafft sich Millie Respekt und bringt der Saubande Manieren bei, damit auch sie einst auf Brautschau gehen können.
Die ersten 20 Minuten sind mühsam. Die beiden Hauptdarsteller verkörpern eindimensionale Figuren, singen einige laue Songs, bewegen sich durch eine lächerliche Studiolandschaft mit im Hintergrund aufgemalten Kulissen - alles sieht ganz nach typischer MGM-Dutzendware aus.
Als dann aber Adams Brüder auftauchen, wendet sich das Blatt, nun kommt Komödie ins Spiel. Plötzlich steht eine unbändige Spielfreude im Vordergrund, die mitreissender wird, je länger der Film dauert. Es folgen Tanzsequenzen, die derart lebendig und virtuos in Szene gesetzt sind, dass man die anfäglichen Vorbehalte vergisst. Man merkt deutlich, dass Regisseur Stanley Donen gelernter Choreograf war.
Die sechs Brüder sind herrlich anarchisch gezeichnet, und der Film kommt dadurch immer wieder von seinem Weg der Betulichkeit ab.
Auch wenn die Hauptcharaktere flach bleiben, Howard Keel und Jane Powell schauspielerisch gegenüber den anderen abfallen, die Lieder schwach sind und viele Wendungen völlig unglaubwürdig bleiben, Seven Brides for Seven Brothers macht dank der Spielfreude, seiner schwungvollen Inszenierung und seinen Ausbrüchen in die Anarchie nach einigen Anfangsschwierigkeiten grossen Spass