Mit drei getunten Honda Civics klauen Verbrecher wertwolle LKW-Frachten. Der Hauptverdächtige ist Dominic Toretto (Vin Diesel) und um ihn endlich dingfest zu machen, geht der Polizist Brian O´Connor (Paul Walker) undercover in dessen Organisation. Bald hat er das Vertrauen von Dominic, verknallt sich in dessen Schwester Mia (Jordana Brewster) und vernachlässigt seinen eigentlichen Job. Bald muss sich Brian entscheiden zwischen der Freundschaft zu Dominic und seinem Job.
Gary Scott Thompson (Split Second, Hollow Man), Erik Bergquist und David Ayer (Training Day, Dark Blue) ließen sich eindeutig von Kathryn Bigelows "Gefährliche Brandung" inspirieren. Die Story gleicht sich sehr, nur befinden wir uns hier nicht in der Surf- sondern in der Rennszene. Wir haben den jungen Polizisten Brian, der sich recht gut mit Autos auskennt und sich eine Beförderung zum Detective erhofft. Doch erstmal muss er in Dominics Gang kommen und sich dessen Vertrauen erschleichen, was sich als sehr schwierig herausstellt. Überraschungen hat "The Fast and the Furious" nicht zu bieten, jedoch ist die brauchbare Story dermaßen stylisch und schnell umgesetzt, dass Defizite kaum auffallen.
Nicht mal die unnötige Lovestory zwischen Brian und Mia kann das hohe Tempo drosseln. "The Fast and the Furious" bietet Nonstop Verfolgungsjagden mit frisierten Autos, oder auch der Polizei. Dabei kommt nur in den seltensten Fällen CGI zum Einsatz, auffallend nur bei einigen Kamerfahrten durch verschiedene Motoren. Die waghalsigen Autostunts können sich wirklich sehen lassen und dank des ausreichenden Budgets bekommen wir jede Menge Blechschäden zu sehen. Neben den Verfolgungsjagden, oder Rennen gibt es noch zwei kleinere Zweikämpfe und auch Schusswaffen kommen gelegentlich zum Einsatz. Doch Regisseur Rob Cohen (Triple X, Daylight) konzentriert sich lieber auf schicke Autos, sexy Girls und das ungezwungene Leben der Gang von Dominic, daher kommen Shootouts oder Keilereien leider zu kurz.
Brian kommt bald in die Zwickmühle, denn er kann gut mit Dominic und so stehen seine Ermittlungen bald im Hintergrund. Wer die Trucks kapert, weiss der Zuschauer von Anfang an, viel Ermittlungsarbeit hat Brian auch nicht zu leisten, die meisten Informationen werden im in die Hände gespielt. So bekommt man es nebenbei noch mit ein paar gewalttätigen Japanern zu tun, die Brian und Dominic später noch im Alleingang erledigen müssen. Gerade das Finale könnte ein wenig länger sein, wie das Ganze endet können wir uns auch schon denken. Storytechnisch braucht man nicht viel zu erwarten, jedoch ist die Umsetzung brillant.
An der Besetzung gibt es auch nicht viel zu meckern, Vin Diesel ist wie geschaffen für die Rolle des Autojunkies mit Ehrenkodex. Da kann Paul Walker nicht ganz mithalten, jedoch macht auch er seine Sache ordentlich. In weiteren Rollen sind Matt Schulze als Vince, Rapper Ja Rule als Edwin, Bond-Bösewicht Rick Yune als Johnny Tran und Ted Levine als Sgt. Tanner zu sehen. Für erhöhten Herzschlag beim männlichen Publikum sorgen Jordana Brewster und Michelle Rodriguez, die beide immer nur sehr knapp bekleidet sind.
Eine wahre Achterbahnfahrt ohne Tiefpunkte. Die abgekupferte Story ist überraschungsarm, aber ausreichend. Ansonsten kann man Cohen hier keine Vorwürfe machen, er hat das Beste aus dem Drehbuch herausgeholt und liefert eine meisterliche Inszenierung mit tollem Sound. Den Rest erledigen die sympatischen Darsteller.