Brian O'Conner (Paul Walker) ist Undercoverbulle und soll einer Reihe von Truckdiebstählen auf den Grund gehen. Truckdiebstählen in dem Sinne, dass Trucks bei voller Fahrt von hübsch getunten Autos überfallen werden. Es muss sich also um Profis handeln, ganz groß im Verdacht stehen bei O'Connor erstmal irgendwelche Japaner, weshalb eine Einschleusung in die ansässige Tunergemeinschaft Früchte tragen dürfte. Damit verbunden wäre ein guter Kontakt zum Tuner-Alphatier Dominic Toretto (Vin Diesel), der die Szene gut kennt, Natürlich ist auch er nicht ohne Verdacht, die Überfälle zu begehen, doch nachdem O'Connor nicht nur die guten Seiten in ihm erkennt, sondern sich auch in dessen schnucklige Schwester Mia (Jordana Brewster) verguckt, gerät er in einen moralischen Zwiespalt: Welcher Loyalität soll er folgen, der zu seinem Job oder der zu seinen Freunden?
So ausgelutscht diese Copstory ist, so durchschaubar ist auch O'Connors Entscheidung. Fürwahr, dieser Plot reißt keine Bäume aus und viele Figuren sind nicht nur im Ansatz Klischee-haft. Aber hier hat man es zu einem bestimmten Prozentsatz mit einem Vertreter der Gattung "style over substance" zu tun. Somit ist die Inszenierung schön peppig und fährt auf der Spur des Mainstreams, der die Tunergemeinschaft anfängt, aufzusaugen. Nette Wagen mit Bodenbeleuchtung und ausgefallenen Artworks auf den Türen machen klar, dass hier schauspielerische Qualitäten nicht oberste Priorität haben. Dazu kommen noch rasante Kamerafahrten und ein Soundtrack ohne Wagnisse. Der Stil des Films ist sicher und tonangebend.
Dabei sind die Darsteller bestimmt kein Totalausfall: Paul Walker als Protagonist spielt tatsächlich sogar ziemlich überzeugend, wobei seine Rolle nicht wirklich eine Herausforderung darstellt. Aber die Art, zu versuchen cool zu sein und dabei übers Ziel hinauszuschießen, macht ihn wirklich sympathisch (manchmal aber auch knalltütig). Schöner Gegenpol ist hier natürlich Vin Diesel, der wieder nicht beweisen darf, dass er unter Umständen auch als Charakterdarsteller funktioniert. Bei seiner Rolle kommt es ganz auf seine autoritäre Austrahlung an, eben das perfekte Alphatier. In den Nebenrollen geht es auch gleichsam weiter: Die Rollen verbieten einfach ausergewöhnliche Leistungen, alles ist auf leichte Zugäglichkeit getrimmt, was bei ein Style-Streifen wie hier positiv bewertet werden kann. Vielleicht hätte Jordana Brewster der Zugänglichkeit mit ein paar gewagteren Outfits auf die Sprünge helfen können, aber auch so funktioniert die Sparflammenstory.
Somit bietet "The Fast and the Furios" leicht konsumierbare Kost für einen netten Abend. Es wird kompromisslos auf Mainstream gesetzt, nirgends auch nur ein Hauch von richtigen Ideen, wenn man mal von der Inszenierung absieht. Das geht ob schöner Autos und ausreichend Alternanz im Aufbau auch in Ordnung!