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Der Titel Uzumaki ist nichts anderes als das japanische Wort für Spirale ... Moment. Spirale? Das klingt gut!

Ja, vielversprechend klang die Realverfilmung eines Mangas im Vorfeld, seltsam und, vor allem eins, anders. Endlich sucht mal wieder etwas anderes als langhaarige Mädchengeister die braven Bewohner Japans heim. Spiralen sind es diesmal, große und kleine, zu finden auf und in allen möglichen Alltagsgegenständen, ja sogar auf unseren Fingerkuppen selbst. Und doch, trotz guter Ideen, trotz eines seltsamen Ambientes, lenkt Uzumaki den Zuschauer direkt in eine Sackgasse der Enttäuschung. Vielleicht hat man aber auch einfach nur zu viel erwartet.

In einer japanischen Kleinstadt ist Shuichis Vater plötzlich von Spiralen besessen. Er sammelt alles, was auch nur ansatzweise an Spiralen erinnert, egal ob es ein Ladenschild mit drehender Spirale, ein Schneckenhaus oder eine spiralförmig gemusterte Schale ist. Shuichi und seine Freundin Kirie wollen das Geheimnis um die unheilschwangeren Spiralen lüften, vor allem, als die Stadt nach dem Freitod von Shuichis Vater verflucht zu sein scheint.

Was mysteriös und seltsam klingt und eigentlich eine Menge Potential bergen würde, inszenierte Higuchinsky in seiner scheinbar ersten Regiearbeit leider nur allzu zahm. Zwar vermögen die seltsamen, wandernden Spiralen, die hie und da mit dem Computer in den Hintergrund eingefügt wurden, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen, doch kann diese kaum für mehrere Minuten gehalten werden. Das mehr als exzentrische Verhalten von Shuichis Vater passt zwar in den Film, aber warum ausgerechnet er den Spiralen plötzlich so verfallen ist, ist nicht das Thema. Ebenso wird dem Zuschauer im Grunde das ganze Warum vorenthalten, was einige Zuschauer sicher sehr verärgern wird. Lediglich eine rudimentäre, kaum befriedigende Erklärung wird irgendwann mal nebensächlich eingestreut. Wer sich damit abfindet, dass man eben nicht auf alle Fragen eine ausreichende Antwort bekommen kann, findet in Uzumaki trotzdem noch einige andere Knackpunkte, über die er sich ärgern kann.

Da wären zunächst die steifen Schauspieler, die meist recht uninspiriert wirken, und ihre Rollen, die extrem platt und oberflächlich sind. Kirie als braves naives Schulmädchen ist gerade noch so erträglich, während Shuichi, der in Europa dem Klischee eines Strebers mit Außenseiterdasein entsprechen würde, mit der dämlichen Frisur und seinem emotionslosen, apathischen Verhalten einfach nur nervt.

Überhaupt scheint Uzumaki, in dem Jugendliche die Hauptrollen spielen, eher ein japanischer Teenie-Horror zu sein, wobei das Wort Horror ziemlich weit an den Haaren herbeigezogen ist. Uzumaki ist eher ein seltsamer Gruselfilm mit ein paar grotesken Einfällen, denen leider viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Mitschüler, die sich in Schnecken verwandeln, klingen zwar vielversprechend, werden aber nur in einer kurzen Szene wirklich gezeigt, ohne dass irgendjemand groß davon Notiz nehmen oder sich wundern/ekeln würde, wie seltsame Riesenschnecken die Schulhausfassade hinaufschleimen. Und so wirkt irgendwie der ganze Film. Ideen sind zwar vorhanden, aber fesseln kann Uzumaki einfach nicht. Der Schwerpunkt wird viel zu oft auf die falschen Dinge gelegt, und wo die Japaner früher noch kreischend vor Godzilla und Co. Reißaus nahmen, nehmen sie es jetzt einfach ganz apathisch hin, dass in einem kleinen Dorf seltsame Dinge vorgehen und Menschen ihr Leben lassen müssen.

Und so verfällt auch der Zuschauer bald in eine Art Lethargie und schert sich kaum noch um die billigen bis ganz passablen Tricks, mit denen Uzumaki verzweifelt versucht den Zuschauer bei Laune zu halten, wenn es schon mit Spannung und Grusel nicht geklappt hat. Allerhöchstens schärft Uzumaki für ein paar Tage unser Auge für die Anwesenheit von Spiralen in unserer eigenen Umgebung. Mehr leider nicht.

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